Borbeck. . Der BV IV ist die Stadtteilbibliothek Borbeck zu weit ab vom Schuss. Sie beauftragten die Verwaltung, einen Umzug zum Borbecker Platz zu prüfen.

Zu Fuß sind es etwa fünf Minuten von der Gerichtsstraße 20 bis zum Borbecker Platz („Alter Markt“). Eine Zeit, die für die Politiker in der BV IV dennoch von großer Bedeutung ist. Sie würden gern die Stadtteilbibliothek, derzeit im Verwaltungsgebäude an der Gerichtsstraße 20 untergebracht, an den Borbecker Platz umsiedeln. So steht es in einem gemeinsamen Antrag von SPD, CDU und Grüne.

Workshop mit Stadtagentur und CeBo

Die Idee entstand bei einem Workshop, an dem neben BV-Vertretern unter anderem auch die Stadtagentur, der Initiativkreis Centrum-Borbeck (CeBo) und der Bürger- und Verkehrsverein teilnahmen. Es ging um die Frage, wie die Attraktivität der Mitte Borbecks gesteigert werden kann. Der Umzug der Stadtteilbibliothek war einer der Vorschläge. Der jetzige Standort werde zwar angenommen, liege aber ein wenig versteckt.

SPD, CDU und Grüne stellen gemeinsamen Antrag

„Der entsprechende Antrag wird von der SPD, der CDU und den Grünen getragen“, sagt Ulrich Schulte-Wieschen. Für den Vorsitzenden der SPD-Fraktion sind die Vorteile nicht von der Hand zu weisen. „Der augenblickliche Standort, wo die Stadtbibliothek Mieter ist, liegt zwar auch in der Fußgängerzone, aber halt im Randbereich“. Der Borbecker Platz läge zentral. Und auch wenn es an der Gerichtsstraße einen Aufzug in die Bibliothek im ersten Stock gebe, seien die Vorteile im Erdgeschoss bezüglich Barrierefreiheit nicht zu übersehen. Last but not least würde der Borbecker Platz eine Aufwertung erfahren.

VHS-Filiale wiederbeleben

So sieht es auch Klaudia Ortkemper, die Vorsitzende des Initiativkreises Centrum Borbeck (CeBo). „Ich denke, eine Bibliothek passt auf den Alten Markt. Seine Attraktivität würde gesteigert, und die Bücherei wäre auch näher bei den Bürgern.“

Nicht von heute auf morgen umzusetzen

Dass so ein Umzug nicht von heute auf morgen umzusetzen ist, wissen die Teilnehmer des Workshops. „Die Verwaltung wurde beauftragt, Kontakt mit Immobilienbesitzern aufzunehmen. Vielleicht läuft ja mittelfristig ein Mietvertrag für ein passendes Objekt aus“, sagt Ulrich Schulte-Wieschen. Bei dem Workshop wurde noch eine weitere Bildungsinstitution zum Thema: die frühere VHS-Filiale.

Ziel: Ortsnahes und gut erreichbares Angebot

Zwar veranstaltet die VHS an mehreren Orten in Borbeck Kurse (Alte Cuesterey, Realschule am Schloss, ehemalige Walter-Pleitgen-Schule), die Außenstelle in der Gerichtsstraße fiel aber vor knapp sechs Jahren den städtischen Sparmaßnahmen zum Opfer. Aufgrund vielfacher Nachfrage aus der Bevölkerung bittet die BV IV die Verwaltung, zu prüfen, ob die ehemalige Zweigstelle der VHS wieder reaktiviert werden kann – so heißt es in dem Antrag. Das Ziel sei, den Menschen in Borbeck ein ortsnahes und gut erreichbares Angebot zu machen.

>>> Borbecker Platz erhielt seinen Namen 1915

Bei der Eingemeindung Borbecks 1915 wurde der alte Marktplatz nach dem Stadtteil selbst benannt: Borbecker Platz. Er liegt im Zentrum von Borbeck-Mitte zwischen Marktstraße und Dionysiuskirchplatz, eine Treppe führt vom Weidkamp hinauf.

Unter anderem steht auf dem Platz das Glockenspiel, das 2015 vom Bürger- und Verkehrsverein erneuert wurde. Seit 2012 steht die Plastik „Rote Dame für Borbeck“, ein Kunstwerk von Anja Luithle, auf dem früheren „Marktplatz“.