Essen-Bedingrade/Frintrop. . Beim Umbau der Anlage setzen SPD und CDU auch eine neue Leichtathletik-Laufbahn durch. Die Kosten steigen um 170 000 Euro auf 1,7 Millionen Euro.
Gute Nachrichten für die Sportler am Wasserturm: Die städtische Bezirkssportanlage wird umgebaut. Das hat der Sportausschuss des Stadtrates mit den Stimmen von SPD, CDU und Linken beschlossen. Statt auf Asche wird an der Frintroper Straße künftig nur noch auf Kunstrasen gespielt. Bemerkenswert: Auch die vorhandene 400-Meter-Rundlaufbahn wird erneuert, obwohl die Sport- und Bäderbetriebe dafür gar keinen Bedarf sehen.
Die Bezirkssportanlage am Frintroper Wasserturm zählt zu den meist genutzten im gesamten Stadtgebiet. 40 Mannschaften von DJK Adler Union Frintrop jagen hier dem Ball hinterher. Zudem nutzen die Schüler von fünf Schulen im näheren und weiteren Umfeld die Anlage für den Sportunterricht, für die Bundesjugendspiele und für Sponsorenläufe.
Leichtathleten sind gut versorgt
Auch Freizeitsportler drehen auf der Laufbahn ihre Runden. Die Zahl ist nach Aussage der Sport- und Bäderbetriebe aber überschaubar. Die Verwaltung sieht den Bedarf für die Leichtathletik durch die Sportanlagen an der Ardelhütte in Schönebeck und an der Prinzenstraße in Borbeck gedeckt. Letztere werde nach Fertigstellung ebenfalls über ausgezeichnete leichtathletische Nebenanlagen verfügen, unter anderem über eine Rundlaufbahn mit vier Bahnen aus Kunststoff.
Am Wasserturm hätten es die Sport- und Bäderbetriebe deshalb gerne beim Bau einer 100-Meter-Sprintstrecke belassen. Eine Rundlaufbahn sei zwar wünschenswert, aber nicht erforderlich, sagte Sportdezernentin Simone Raskob.
Hiltrud Schmutzler-Jäger, Vertreterin der Grünen im Sportausschuss, und Marcus Fischer von der FDP sahen das genauso. Dem hielt Ingo Vogel für die SPD entgegen: „Infrastruktur wird nur genutzt, wenn sie vorhanden ist.“ Soll heißen: Ohne Angebot keine Nachfrage. Herbert Bußfeld hob für die Linke hervor, dass es sich bei der Anlage am Wasserturm um eine „Großsportanlage“ handele und schloss sich der Argumentation von SPD und CDU an.
Baukosten erhöhen sich um 170 000 Euro
Durch den Bau der Rundlaufbahn mit drei Kunststoffbahnen erhöhen sich die Baukosten um 170 000 Euro auf rund 1,7 Millionen Euro. Für diese Summe werden der Aschenplatz und ein Kleinfeld in einen Kunstrasenplätze umgebaut, werden eine Weitsprung- und eine Kugelstoßanlage angelegt. Mehr lassen die Anforderungen an den Lärmschutz auf der von Wohnbebauung umgebenen Anlage laut einem Gutachten nicht zu. Aus dem ursprünglich geplanten Beachvolleyballfeld und einem Kleinfeld für Basketballer wird erst einmal nichts.
Während die Vertreter des Essener Bürgerbündnisses und der FDP sich bei der Abstimmung der Stimme enthielten, votierten die Grünen dagegen. Sie kritisieren, dass die Mehrkosten in Höhe von 170 000 Euro im Wirtschaftsplan der Sport- und Bäderbetriebe für das laufende Jahr nicht etatisiert sind. Die Rundlaufbahn wird quasi auf Pump gebaut – im Vorgriff auf das kommende Jahr.
>> KLEINFELD SOLLTE VERLEGT WERDEN
Ursprünglich hatten die Sport- und Bäderbetriebe erwogen, das Kleinfeld zu verlegen, um Platz für ein Beachvolleyball- und einen Basketballfeld zu schaffen.
Dies machte Lärmschutzberechnungen erforderlich, bei denen auch die Tennisplätze mit einbezogen werden mussten, obwohl diese nicht Bestandteil der Bezirkssportanlage sind.