Essen-Altendorf. . Trotz vieler interessanter und spannender Angebote und Informationen blieb der Zulauf zum 4. Gesundheitstag in Altendorf bescheiden gering.
Der Ehrenzeller Platz mitten im Herzen von Altendorf: Seit Jahren steht er im Fokus der Stadtteilplaner, wurde vor wenigen Jahren durch kostspielige Umbaumaßnahmen verschönert und konnte sich seitdem doch nicht wirklich als pulsierender Stadtteilkern etablieren. Was also tun, um den Marktplatz noch mehr als bislang ins Rampenlicht zu rücken? Ein Vorschlag aus den Kreisen des Rathauses ist der „Altendorfer Gesundheitstag“, der am Wochenende bereits zum vierten Mal abgehalten wurde.
Eine Informationsmöglichkeit zu Gesundheits-, Ernährungs- und Bewegungsthemen soll er bieten, gleichzeitig durch den Festcharakter den Platz beleben. „Wir wollen den Ehrenzeller Platz zunehmend als Veranstaltungsort in den Vordergrund stellen“, so Ricarda Fischer vom städtischen Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement. „Bei den beteiligten Institutionen ist der Gesundheitstag immer auf eine sehr positive Resonanz gestoßen, so dass die Weiterführung des Projekts quasi selbstverständlich war.“
Alle Akteure des Stadtteils waren mit im Boot
Mit dabei sind das Kindergesundheitsmobil, das Deutsche Rote Kreuz mit Krankenwagen und praktischen Übungen – zum Beispiel an der Wiederbelebungspuppe – die Diakonie und andere Gesundheitsanbieter, aber auch die Gesamtschule Bockmühle und die Hüttmannschule. Das Signal: Wenn es um den Stadtteil geht, dann sollen alle mit ins Boot. Dass der Bezug zum Thema Gesundheit dabei manches Mal etwas in den Hintergrund, der Festcharakter dafür in den Vordergrund rückt – geschenkt.
Doch an irgendeiner Stelle scheint es zu haken, jedenfalls ist der Zulauf für ein Stadtteilfest bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen eher gering. Auch der Markt nebenan ist spärlich besucht, die Straßen im Umkreis wirken wie ausgestorben. Soll hier also ein Stadtteilzentrum aufgezogen werden, wo eigentlich überhaupt keines ist und der nur einen Steinwurf entfernte Niederfeldsee Ausflügler und Ruhesuchende viel eher anlockt?
„Haufenweise Scherben und Dreck“
Maria Hicking wohnt seit 35 Jahren in Altendorf, engagiert sich mit dem Chor „The New Voice“ auch beim Gesundheitstag. Ihr Motto: „Wer einen schönen Stadtteil will, muss auch selber etwas dafür tun.“ Die Probleme des Quartiers kennt sie gut: „Der Ehrenzeller Platz ist einfach zu wenig bespielbar. Dazu kommt, dass viele Eltern Sorgen haben, ihre Kinder hier alleine zu lassen.“ Denn nicht alle Nutzer gingen pfleglich mit dem Platz um: „Heute morgen mussten wir erstmal haufenweise Scherben und Dreck wegräumen. Offenbar verstehen einige hier nicht, wozu es die Mülleimer gibt.“
Das Problem sei dabei weniger die Trinkerszene, die den Marktplatz als Treffpunkt nutze: „Die Leute sind nett und hilfsbereit und gliedern sich ein.“ Andere Nutzer hingegen fielen leider häufig durch aggressives Verhalten auf. Das Problem ist bei der Stadt bekannt, die Handhabe finden viele Anwohner jedoch unzureichend. Ob ein Gesundheitstag daran etwas ändern kann? Ricarda Fischer: „Das Fest ist für alle Nutzergruppen gleichermaßen ausgelegt, wir wollen die Gemeinsamkeit betonen.“