Bedingrade. . CDU Schönebeck informierte über die Neubaupläne. Auch Deichmann stellte seine Planungen vor. doch Ärger in der Nachbarschaft über Parkdruck.

Gespannte Erwartung hier – angespannte Stimmung dort: Höchst unterschiedlich waren die Gemütslagen auf dem Informationsabend zum Einkaufszentrum an der Aktienstraße. Geschätzt 200 Anwohner waren der Einladung der CDU Schönebeck in das Restaurant Große-Segerath an der Lohstraße gefolgt. Moderiert wurde der Abend von CDU-Ratsherr Klaus Diekmann.

Für überwiegend gute Stimmung sorgten die Edeka-Vertreterinnen Elke Kaup und Yvonne Kehren, als sie über den konkreten Zeitplan berichteten. Demnach soll im kommenden Mai mit der Errichtung des neuen Edeka-Marktes mit 2720 m2 und eines Aldi-Nord-Geschäfts mit 900 m2 Verkaufsfläche begonnen werden. Für sie machen das bisherige Küchenstudio, eine Videothek und der alte Aldi Platz. Die Ausschreibung der Bauarbeiten, die ursprünglich schon 2017 beginnen sollten, seien fertig, jetzt werde ein Generalunternehmer gesucht, berichtete Yvonne Kehren.

200 Stellplätze sind mehr als gefordert

Edeka-Architektin Yvonne Kehren stellte die Pläne vor.
Edeka-Architektin Yvonne Kehren stellte die Pläne vor. © STEFAN AREND

Während der etwa einjährigen Bauphase bleibt der bisherige kleine Edeka direkt auf dem Deichmann-Gelände geöffnet. „Wenn er hält“, schränkte allerdings Marktbetreiber Günter Hundrieser ein, der den Abend im Hintergrund verfolgte.

Die neuen Geschäfte bekommen 200 Stellplätze und damit mehr als baurechtlich notwendig wären. Dazu kommen 39 Stellplätze bei Burger-King.

Kein Platz für Drogeriemarkt und Bioladen

Auf einen Drogeriemarkt oder einen reinen Biomarkt warten die Bedingrader und Schönebecker vergeblich. Für sie sei leider kein Platz, erklärte Edeka-Standortentwicklerin Elke Kaup und fügte bedauernd hinzu: „Obwohl die Kaufkraft vorhanden ist.“ Der Hundrieser-Edeka werde aber in großem Umfang Bioware anbieten. Ob ein Geldautomat den Einkauf erleichtert, stehe auch noch nicht fest.

Klaus Diekmann (stehend) moderierte den Abend. Links Veit Weiland, Geschäftsführender Direktor der Firma Deichmann.
Klaus Diekmann (stehend) moderierte den Abend. Links Veit Weiland, Geschäftsführender Direktor der Firma Deichmann. © STEFAN AREND

Wichtig ist den Anwohnern der Straße Im Wulve, dass die historische Mauer der Zeche Kronprinz erhalten bleibt. Diese Zusage bekamen sie.

Den einzigen Beifall des Abends erhielt Veit Weiland, Geschäftsführender Direktor der Firma Deichmann. Er kündigte nicht nur weitere Neubauten an, sondern auch größere Parkplatzkapazitäten, etwa durch eine Tiefgarage anstelle des alten Edekas. Sie werde die Situation entschärfen, versicherte er.

Rush-Hour rund um Deichmann

Doch der Autoverkehr, verursacht durch Deichmann-Mitarbeiter, zerrt offenbar heftig an den Nerven der Anwohner, ob sie direkt am Firmengelände im Westerbergweg wohnen, Im Wulve, in der Roßstraße oder in der Lautstraße. Von morgens um sieben bis abends halb sechs kämen sie nicht zur Ruhe. Von der „Rush-Hour im Westerbergweg“ war die Rede, von Hupkonzerten und rücksichtsloser Parkerei.

Eine echte Lösung konnten ihnen weder Stadtplaner Andreas Müller noch der Deichmann-Manager anbieten. Ob Anlieger- oder Einbahnstraße, Anwohnerparkausweise, halbseitiges Parkverbot oder auch ein Firmenticket für Bus und Bahn – Ideen gibt es viele. CDU-Bezirksvertreter Marc Wittlings versprach, die Probleme in der Bezirksvertretung anzusprechen.

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Der künftige Aldi-Markt an der Aktienstraße in Bedingrade wird mit seinen 900 m2 Verkaufsfläche deutlich kleiner sein als das ebenfalls neue, im Dezember eröffnete Geschäft in Frintrop, das 1200 m2 groß ist.

Der Rewe im Frintroper Einkaufszentrum soll am Mittwoch, 24. Januar, eröffnen. Das teilt Rainer Seck, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins, mit. Ein Schließungstermin des „Netto“ in Unterfrintrop ist nicht bekannt.