Essen-Schönebeck. . Im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses ist der Abriss der Kirche St. Antonius Abbas möglich. Dagegen wehrt sich u. a. die Eichendorffschule.

Gegen den befürchteten Abriss der Kirche St. Antonius Abbas in Schönebeck demonstrierte jetzt die städtische katholische Eichendorffgrundschule. 400 Kinder bildeten mit ihren Lehrerinnen eine Menschenkette um das Gotteshaus. „Unsere Schönebecker Familien hoffen, mit dieser Aktion das Augenmerk des Bistums auf die geplante Schließung bzw. den Abriss unserer Kirche zu richten“, erklärte dazu Schulleiterin Maritta Zuhorn.

Seit das Bistum im Jahr 2015 den Pfarreientwicklungsprozess angestoßen hat, diskutierten die in der Großpfarrei St. Josef zusammengeschlossenen Gemeinde St. Antonius Abbas in der Straße Kiek ut, St. Paulus an der Tangabucht sowie St. Josef, Himmelpforten, über ihre Zukunft. Nach drei Jahren Beratung hatten die Gremien der Pfarrei das Votum im November mit großer Mehrheit beschlossen. Dabei gab es jeweils im Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung. „Unter der Moderation des externen Moderators Walter Schäfer informierten sich über 400 Mitglieder der Pfarrei über die Zukunft“, meldet die Pfarrei. Details und weitere Informationen würden „selbstverständlich veröffentlicht, wenn Bischof Dr. Overbeck das Votum bestätigt hat“.

Im 14-köpfigen Pfarrgemeinderat sind die drei Gemeinden mit ihren Pastören vertreten. Dazu kommen unter anderem jeweils drei Gemeinderäte von St. Josef und St. Antonius Abbas sowie zwei von St. Paulus.

Schulleiterin ist skeptisch

Dass die ein oder andere Gegenstimme im Pfarrgemeinderat aus Schönebeck stammt, ist angesichts der Kinderdemonstration der Schule naheliegend. Zumal sich die katholische Grundschule bereits schriftlich an den Bischof gewandt und dabei noch einmal auf die aus ihrer Sicht immense Bedeutung von St. Antonius Abbas für den Stadtteil hingewiesen hat. „Obwohl ich selbst aus Bredeney stamme, weiß ich, dass zur Schönebecker Dorfgemeinschaft diese Kirche gehört. Sie spielt eine extrem große Rolle und ist hier richtig verankert“, sagt Maritta Zuhorn. Sie leitet die Eichendorffschule, an der vier von fünf Kindern katholisch seien, bereits seit 14 Jahren. In der Schönebecker Kirche fänden alle Schulmessen statt, „auch die rote Schule“, also auch die Gemeinschaftschule von der Heißener Straße gehe dorthin, betont die Lehrerin. Inzwischen habe sie vom Bischof auch eine Antwort bekommen, „die war aber nicht so aussagekräftig“ wie erhofft.

Von Erfolg selbst nicht restlos überzeugt

Pastor Benno Brengelmann (65) war für eine Stellungnahme zu dieser Aktion nicht zu erreichen. Eine Beerdigung hatte ihn auch daran gehindert, während dieser Demonstration rund um seine Kirche anwesend zu sein.

Vom Erfolg der Menschenkette ist Maritta Zuhorn nicht restlos überzeugt: „Ob wir damit etwas retten, weiß ich nicht. Aber besser so, als nichts zu tun.“

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Auch in allen anderen Pfarreien wurde über die Zukunft der Gemeinden mit ihren Kirchen in diesem Jahr mehrfach diskutiert und beraten.

Der Gemeinderat der Pfarrei St. Antonius in Frohnhausen lädt am Freitag, 12. Januar, um 19.30 Uhr in den großen Saal des PZ ein. Hauptthema ist das Votum zum Entwicklungsprozess.