Essen-Altendorf. . Seit genau 80 Jahren gibt es inzwischen Sanitär Pederzani. Chefin Antje Pederzani führtdas Essener Familienunternehmen in dritter Generation.

Als die Brüder Karl und Wilhelm Pederzani 1937 ihren Sanitärhandel gründeten, da bestand ein Bad, sofern man ein eigenes in der Wohnung hatte, aus Kloschüssel und Waschbecken und Wasserhahn. Mancher konnte sich noch eine Wanne leisten.

80 Jahre später sind aus den funktionalen Nasszellen Wohlfühloasen geworden: Regenschauer-Dusche, freistehende Wanne, raffiniertes Licht und Musik im heimischen Wellness-Tempel. „Da planen wir mit unseren Kunden schon mal einige Stunden, bis alles passt“, sagt Antje Pederzani, die das Familienunternehmen in Altendorf in dritter Generation führt.

500 Quadratmeter große Ausstellung in der Hagenbeck

Der Sanitärhandel war lange eine geschlossene Gesellschaft. Wer ein Bad für den Neubau oder Umbau benötigte, und es nicht selbst einbauen wollte oder konnte, war auf Handwerker und deren Zulieferer angewiesen. Inzwischen gibt es Internetportale mit großen Angeboten. Auch Baumärkte bauen ihre Sanitär-Ausstellungen ständig aus. Badkontor Pederzani hat in diesem umkämpften Markt eine Nische gefunden. „Als Großhändler für Handwerker, mit denen wir teilweise seit Jahrzehnten zusammenarbeiten“, sagt Antje Pederzani.

Außerdem hat das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern eine 500 Quadratmeter Ausstellung „In der Hagenbeck“. Dort können Kunden Waren direkt kaufen. „Und wir können bei Bedarf Kontakt zu den Handwerkern herstellen“. erklärt die 50-jährige Chefin, die das Unternehmen von ihrem Vater Volker übernommen hat. Der ist mit seinen 73 Jahren noch fast täglich im Büro.

Fundus für Handwerker in Altendorf

Geschäftsführerin Antje Pederzani (r.) mit ihrer Mitarbeiterin Denise Peters bei der Konzeption eines Bades.
Geschäftsführerin Antje Pederzani (r.) mit ihrer Mitarbeiterin Denise Peters bei der Konzeption eines Bades. © B. Handick

„Und die Zusammenarbeit klappt wunderbar“, sagt die Tochter. Volker Pederzani hatte das Sanitär-Unternehmen mit Schwester Edda Pederzani-Mucha vom Vater und Gründer Karl übernommen. Mitgründer Wilhelm Pederzani hatte sich da schon mit einem anderen Unternehmen selbstständig gemacht. Karl Pederzani hatte die Bad-Firma in Essen aufgebaut. Und vor allem in der Nachkriegszeit stetig ausgebaut.

„Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wo man hinsah, wurde aufgebaut“, erinnert sich Volker Pederzani. Das Unternehmen saß einst auf einem Brachgelände am ehemaligen Krupp-Gürtel und landete nach mehreren Umzügen auf dem 6000 Quadratmeter großen Betriebsgelände in Altendorf. Das umfangreiche Lager, von der Wanne bis zur seltenen Schraube bis zum kleinen Druckschlauch, ist ein Fundus für Handwerker, bei denen es mal wieder schnell gehen muss.

Badkonzeption als Dienstleistung

Gleich nebenan ist die Ausstellung, in der Badkonzeptionen zur nachgefragten Dienstleistung für Kunden aus der ganzen Region geworden sind. Ausstellung und Außengelände sind dabei auch immer mal Spielwiese für den elfjährigen Sohn Henri von Antje Pederzani. Der will zwar derzeit noch Fußballprofi werden, könnte aber langfristig auch das Familienunternehmen in vierter Generation weiterführen.