Essen.
Auf der Sicherheitsmesse „Security“ nächste Woche in der Messe stellt das Essener Unternehmen Kötter Security einen Ausweis vor, der um Hilfe rufen kann - eine Neuheit für Menschen mit gefährlichen Berufen.
„Wir verkaufen kein Produkt. Wir verkaufen keine Dienstleistung. Wir verkaufen Sicherheitskonzepte“, sagt Christian Frinke, Niederlassungsleiter der Kötter-Tochter Westdeutscher Wach- und Schutzdienst. Die Karte ist ein Beispiel dafür. Sie stellt auf vielfältige Weise Verbindungen her zu einer von sieben Notruf- und Serviceleitstellen.
Gedacht ist der Ausweis für Menschen, die mit Werten oder Waren allein sind: Auslieferungsfahrer, Kassierer, Einzelhandels-Mitarbeiter im Spätdienst. Aber auch Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste können mit der Karte Hilfe holen, wenn ein Patient aggressiv wird. „Derzeit sprechen wir auch mit Polizeipräsidien über einen Einsatz in Schulen zur schnellen Hilfe etwa bei Amokläufen“, sagt Wolfgang Herber, Chef der Sicherheitstechnik bei Kötter.
Die Alarm-Anlässe sind vielfältig. Wenn sich ein Mitarbeiter bedroht fühlt, kann er den Leitstand per Knopfdruck zuschalten. Dort können Mitarbeiter die Situation analysieren und Hilfe organisieren, wenn sie nötig wird. Alarm kann auch ausgelöst werden, wenn dem Ausweisträger die Karte vom Hals gerissen wird, wenn sie zu Boden fällt („Schockalarm“) oder länger als ein paar Minuten liegen bleibt („Lagealarm“). „Das sind Alarmfunktionen, die auch für unfallgefährdete Berufsgruppen sinnvoll sein können“, sagt Herber und nennt als Beispiele Dachdecker oder Hausmeister.
Über den Preis für das neue Sicherheitskonzept schweigt sich Kötter noch aus. Wie bei einem Handyvertrag werden Gebühren abgerechnet, sagt Frinke. Das werde nicht teurer als ein Gebäude-Alarm.