Essen-Kray. . Der Gewalttäter aus Kray wurde in mehreren Ländern gesucht, schlug seine Frau und attackierte einen Polizeiarzt. Dennoch kam er auf freien Fuß.
Ein 42-jähriger Albaner, der in der Nacht zu Mittwoch in Kray einen 51-Jährigen mit einem Messer am Ohr verletzt hat, ist nur wenige Tage zuvor aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden: Obwohl er auch dort einen Polizeiarzt attackierte, wurde der Mann auf freien Fuß gesetzt.
Der Tat vorausgegangen war ein Fall von häuslicher Gewalt am Blittersdorfer Weg in Kray: So kam es am 16. März zu einem massiven Streit zwischen ihm und seiner Lebensgefährtin, die er auch körperlich angriff.
Mann stellte sich zunächst mit falschem Namen vor
Die daraufhin alarmierte Polizei nahm den Mann mit auf die Wache, wo er sich mit falschen Personalien vorstellte. Seine Fingerabdrücke gaben neben seinem wahren Namen auch zwei Festnahmeersuche aus Italien und Griechenland preis. Dort wird der 42-Jährige wegen illegalen Aufenthalts gesucht.
Obwohl er im Zuge der polizeilichen Untersuchung noch einen Arzt angriff, wurde der Mann nach Rücksprache mit der zuständigen Behörde wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen. Polizeisprecher Peter Elke erklärt die Freilassung so: „Gegen diese Anordnung kann die Polizei nichts machen. Da haben andere Behörden möglicherweise eine spätere Ausweisung geplant.“
Albaner attackiert Familienvater mit Küchenmesser
Vor der Freilassung hatte die Polizei, wie in Fällen häuslicher Gewalt üblich, noch ein zehntätiges Kontaktverbot ausgesprochen. Daran hielt sich der Albaner nicht: So machte er sich offenbar umgehend auf die Suche nach seiner Partnerin, die er schließlich bei der benachbarten Familie am Korthover Weg fand. Diese hatte der jüngeren Frau Unterschlupf gewährt.
In der Folge stand der 42-Jährige in der Nacht zu Mittwoch gegen 0.30 Uhr vor der Haustür und griff den 51-jährigen Familienvater mit einem großen Küchenmesser an. Glücklicherweise trug der Mann nur leichte Schnitt- und Stichverletzungen am Ohr davon.
Nach medizinischer Versorgung im Krankenhaus konnte er wenig später wieder zu seiner Familie zurückkehren. Das ermittelnde Kommissariat 33 beantragte bei der Essener Staatsanwaltschaft noch am gleichen Tag die Prüfung der Untersuchungshaft. Gegen den Beschuldigten wird nun in mehreren Strafsachen ermittelt. (JeS)