Essen. Mit fünf Festnahmen und zwei leicht verletzten Polizisten endet eine turbulente Nacht in Essen. Ein Streifenwagen wurde total beschädigt.

Turbulente Samstagnacht für die Essener Polizei: Als die Beamten mit den Papieren von drei mutmaßlichen Wohnungseinbrechern auf dem Weg zum Polizeipräsidium waren, wurde ihr Streifenwagen auf der B224 von einem zuvor gestohlenen Mercedes gerammt. Dabei wurden die 28-jährige Polizistin und ihr 52-jähriger Kollege leicht verletzt.

Der Einsatz hatte gegen 0.30 Uhr in Vogelheim seinen Anfang genommen: Dort wollte die Polizei die Fahrer eines Renault Twingo anhalten, weil die Kurzzeitkennzeichen an dem Wagen abgelaufen waren. Nachdem der Fahrer die eindeutigen Anhaltezeichen der Polizisten zunächst ignorierte, blieb er an der Kreuzung Bottroper Straße / Sulterkamp doch stehen. Als die Beamten zur Kontrolle schritten, gab der Mann am Steuer Gas, ignorierte die rote Ampel und floh. Der schwarze Wagen durchfuhr mehrere Straßen in Bergeborbeck, ohne auf Blaulicht, Martinshorn oder rote Ampeln zu achten.

Auf der Haus-Berge-Straße war die Flucht zu Ende und er stoppte. Die drei Insassen (19, 22, 28) wurden festgenommen. In ihrem Wagen entdeckten die Beamten zahlreiche Aufbruchswerkzeuge und Beute (Besteck, Münzen, Uhren), die offenbar aus einem in derselben Nacht begangenen Einbruch in Gütersloh stammen. Der Drogentest beim 22-jährigen Fahrer fiel positiv aus. Außerdem hat er keinen Führerschein. Die Festgenommenen sind der deutschen Sprache nicht mächtig und haben keinen festen Wohnsitz in der Bundesrepublik. Sie bleiben zunächst im Polizeigewahrsam.

"Kollegen hatten wirklich Glück"

Nach Klärung des Sachverhalts und Fertigung der Strafanzeigen machte sich ein Streifenwagen gegen 5.20 Uhr auf den Weg zum Präsidium. Auf der Bundesstraße 224, etwa in Höhe der Schwanenkampstraße, geriet ein entgegenkommender Mercedes unvermittelt ins Schleudern und traf den Streifenwagen nahezu ungebremst. Beide Fahrzeuge landeten im Graben. Trotz leichter Verletzungen sprangen die Polizisten sofort aus dem Wagen und hinderten den Unfallfahrer an deren Flucht. Seinen Beifahrer, der sich ebenfalls aus dem Staub machen wollte, nahmen alarmierte Kollegen wenig später fest.

Beide Männer (22, 23) gaben an, kein Deutsch zu sprechen. Der 22-jährige Fahrer war offenbar betrunken. Der Polizeiwagen wurde bei dem Verkehrsunfall wahrscheinlich totalbeschädigt. Auch am Mercedes entstand ein Sachschaden von mehreren 10.000 Euro. Eine der hinteren Scheiben des Mercedes war vor dem Unfall eingeschlagen worden. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Wagen wenige Stunden zuvor in Borken gestohlen worden war. Der Besitzer hatte den Verlust noch gar nicht bemerkt. Auch die beiden mutmaßlichen Autoknacker sitzen in einer Gewahrsamszelle, bis über ihre Vorführung beim Richter entschieden ist. „Die Kollegen hatten wirklich Glück, gut, dass es so glimpflich ausgegangen ist“, so Polizeisprecher Lars Lindemann.