Als gemeinsamer Kandidat von CDU und SPD ist der Unionspolitiker Miguel González Kliefken zum neuen Vorsitzenden des Integrationsbeirates gewählt worden. Auf ihn entfielen 14 Stimmen, zwei mehr als für den unterlegenen Kandidaten der Grünen, Yilmaz Günes.

Eine Entscheidung, die Grünen-Sprecherin Gönül Eğlence heftig kritisiert. Sie wirft dem SPD-/CDU-Bündnis, der so genannten „Groko“, vor, die Verhältnisse des Stadtrates einfach auf den Integrationsrat übertragen zu haben. „Der Integrationsrat ist das Gremium, in dem Migranten, vor allem aber Ausländer ohne Wahlrecht ein Sprachrohr bekommen sollen. Er soll gerade nicht die ‘Verhältnisse’ des Rates widerspiegeln, sondern soll eine Möglichkeit der Partizipation schaffen“, sagt die Grünen-Politikerin. Der ihrer Ansicht nach umstrittene CDU-Kandidat sei mit den Stimmen der SPD „durchgedrückt“ worden. Überhaupt betrieben die beiden Großen eine Integrationspolitik aus dem letzten Jahrhunderts. Eğlence: „Wir hoffen, dass Miguel González Kliefken sein Parteibuch in den Hintergrund stellt.“ CDU-Fraktionschef Thomas Kufen gratuliert unterdessen dem neuen Vorsitzenden. Kliefken ist 51 Jahre alt, Diplom-Bauingenieur und arbeitet im Personalwesen eines international agierenden Unternehmens im Bereich Groß- und Einzelhandel. Erstmals sei mit ihm ein Kandidat der „Integrationsliste der CDU Essen“ Vorsitzender des Integrationsrates geworden. Der Rat ermögliche Einwanderern die Beteiligung am kommunalpolitischen Willensbildungsprozess.

Dirk Kalweit, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion ergänzt: Kliefken werde die Interessen der Zuwanderer in Essen gut vertreten.