Essen. Offenes Garagentor, gekipptes Fenster, voller Briefkasten: Das sind alles Einladungen für Täter, warnt die Polizei. Am Dienstag, 21. Oktober, berät sie Bürger bei einer Telefonaktion im Rahmen der Aktionswoche „Riegel vor - sicher ist sicherer.“ Experten stehen Rede und Antwort.

Ganz ehrlich: Wer aus seiner Tiefgarage fährt, vergewissert sich wohl eher nicht, ob das Tor hinter ihm wieder unten ist, bevor er draußen Gas gibt. Genau das aber nutzen einige Einbrecher und schleichen hinein: Denn im Inneren der Garage sind die Türen ins Haus in der Regel ohne Schlüssel zu öffnen, so trennt die Täter nur noch die Wohnungstür von ihrer Beute, sagt Kriminalhauptkommissar Jürgen Dahles, zuständig für Prävention und Opferschutz.

Die Essener zu Sicherheitstechniken in Häusern und Wohnungen, aber auch zum richtigen Verhalten zu beraten, das gehört zu Dahles Aufgaben. Am morgigen Dienstag wird der Kommissar von 16 bis 18 Uhr Fragen der Bürger am Telefon zum Thema Einbruchsschutz beantworten (siehe unten).

Niemals Fenster auf Kipp stehen lassen

Die Polizei will jetzt in der dunklen Jahreszeit das Thema verstärkt ins Bewusstsein rücken. Den Einbruch zu verhindern, das gelinge zwar nicht: Wer es den Tätern aber so schwer wie möglich macht, hat möglicherweise Glück, dass die unverrichteter Dinge weiterziehen, sagt die Polizei. Denn bei allen erschreckenden Zahlen zu Wohnungseinbrüchen, stellen die Beamten doch fest: „In 40 Prozent der Fälle bleibt es beim Versuch.“

Aktionswoche gegen Wohnungseinbrüche

Zur landesweiten Aktionswoche „Riegel vor! Sicher ist sicherer“, 20. bis 26. Oktober, berät das Essener Kommissariat für Kriminalprävention, Büscherstr. 2-6, verstärkt zur Sicherheitstechnik: Mo-Fr, 9-18 Uhr; Sa, 9-15.

Heute , 9-13 Uhr: Infostand im Bauamt, Lindenallee 10, Sicherheitsmaßnahmen beim Hausbau.

Di, 16-19 Uhr: Infostand VHS, Burgplatz 1, Foyer, zu sehen sind Exponate zum Einbruchsschutz.

Do, 14-16 Uhr, Verbraucherzentrale, Hollestraße 1, technische Fachberater der Polizei informieren.

Teilnahme an allen Aktionen ist kostenlos, ohne Anmeldung.

Allein wegen der Gefahr entdeckt zu werden, beschäftigt sich ein Täter laut Polizei nicht minutenlang mit Fenster oder Tür. Eine verbesserte Sicherheitstechnik helfe und müsse nicht teuer sein, sagt Dahles und weiß dennoch: „Wer ein Haus baut, der spart meistens nicht an Küche oder Badezimmer, sondern an der Sicherheit.“ Wenn die Täter jedoch die Wohnung durchsucht, jede Schublade aufgerissen und Kleider durchwühlt haben, also ins Intimste vorgedrungen sind, dann sind die Folgen oft immens. Manche Opfer können nicht einmal mehr in ihr zu Hause zurück kehren.

Um das zu verhindern, gibt Dahles auch ganz praktische Tipps zum Verhalten: Beim Verlassen des Hauses niemals das Fenster auf Kipp stehen lassen – ein Klassiker und eine Einladung für Einbrecher. Ähnlich wie das Garagentor.