Essen. . Polizei ermittelt nach einer möglichen Diebestour in der Nachbarschaft des Opti-Gewerbeparks. Bezirksregierung bedauert Taschengeld-Panne und gelobt Besserung
War das dann der nächtliche „Ärger“, den einige junge Leute bereits ankündigt hatten, als am Nachmittag zuvor die Taschengeld-Ausgabe im Groß-Asyl am Opti-Gewerbepark in die Hose ging?
Knapp neun Stunden später jedenfalls, um kurz nach Mitternacht, nahm die Polizei in dem Flüchtlingsheim an der Altendorfer Straße fünf Asylbewerber im Alter von 20 bis 30 Jahren fest, die unter dem Verdacht stehen, ein paar Häuser weiter bei einer Studentenparty lange Finger gemacht und Handys, Geldbörsen, Handtaschen sowie Bekleidungsstücke gestohlen zu haben.
Einige Partygäste hatten sie bis vor die Tür des Aufnahmeheims verfolgt und die Polizei zu Hilfe gerufen. Doch als diese eintraf, Taschen und Zimmer der fünf Verdächtigen durchsuchte, fand sie nicht viel mehr als einen Pullover, einen Bierkrug und ein Smartphone, die als Diebesgut in Frage kommen könnten. Einer bestimmten Person konnte all dies nicht zugeordnet werden. Immerhin, bei einem weiteren 25-jährigen Heimbewohner fand man eine hochwertige Kamera, die nachweislich aus einem Autoaufbruch auf der Bernestraße aus der gleichen Nacht stammte.
Die fünf Männer wurden erkennungsdienstlich behandelt und konnten schließlich – in einem Fall erst nach einer Nacht im Gewahrsam – ins Asyl zurückkehren. Gegen sie wird nun wegen Diebstahls ermittelt.
Unterdessen räumte die für die landeseigenen Asylheime zuständige Bezirksregierung Arnsberg ein, dass die verpatzte Auszahlung des Taschengelds für die 450 im Opti-Park untergebrachten Asylbewerber auf ihre Kappe geht: „Das tut uns auch leid“, sagte Sprecher Christian Chmel-Menges auf NRZ-Nachfrage: Ein EDV-Fehler und dadurch bedingt fehlerhafte Auszahlungslisten hätten dafür gesorgt, dass die Taschengeld-Zahlung „nicht so funktionierte, wie wir uns das vorgestellt haben“. Seit den jüngsten Vorfällen ist nicht allein die Betreiberfirma „European Homecare“ vor Ort, sondern jeweils auch ein Mitarbeiter der Bezirksregierung. Auch diese organisatorische Korrektur hätte den Fehler begünstigt.
Die ohnehin nicht sonderlich gute Stimmung im voll besetzten Heim habe dazu beigetragen, heißt es, dass mancher nicht mehr mit kühlem Kopf agierte. Wie berichtet, hatten knapp 50 Flüchtlinge nach der verpatzten Auszahlung die nahegelegene vielbefahrene Kreuzung von Altendorfer und B224 blockiert und erst nach Einschreiten der Polizei geräumt.