Die von oben verordnete „Korrektur“ einer Personalakte, um unangenehmen Fragen der Prüfer auszuweichen – sie ist das greifbarste Ergebnis des Einsatzes jener privaten Ermittler, die vor allem auf Arbeitnehmerseite so umstritten waren. Und sie kam am Ende nur ans Licht, weil ein Mitarbeiter sich eine Kopie der alten Beurteilung in seinen „Giftschrank“ gelegt hatte und jetzt auspackte.

Wie EBE-Interimschef Dirk Miklikowski der NRZ sagte, gibt der Bericht der Esecon GmbH zwar hie und da noch Anlass zu weiteren Recherchen, diese hätten aber „bei weitem nicht die Relevanz dieser Sache“. Besteht also, nachdem das Unternehmen nun mehrfach von unten nach oben gekrempelt wurde, Hoffnungen auf einen Neuanfang? „Mich würde bei der EBE nichts mehr überraschen“, bekennt Miklikowski vorsichtig, „ich schließe da nichts aus. Aber ich glaube schon, dass wir jetzt einen Sockel erreicht haben“. Will sagen: Viel schlimmer wird’s wohl nimmer.

Ob die Geschäftsführung Strafanzeige gegen die Beteiligten erstattet, wird noch geprüft. Mit der Abarbeitung der verschiedenen Fälle gelte es, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und einen Neustart hinzubekommen: „Diese Chance sollten wir nutzen.“ Dass neben der Beurteilung des einstigen Betriebsrats-Chefs auch noch andere Akten manipuliert wurden, „dafür gibt es keine Anzeichen“, so Miklikowski.

Ob die Privatermittler ihre 200.000 Euro Honorar wert waren, wird der Aufsichtsrat diskutieren. Sadettin Adigüzel hatte sich von den Herrschaften ziemlich bedrängt gefühlt. Da hat er sie natürlich sofort angezeigt.