Stoppenberg. .

„Von den betroffenen Bäumen in der Backwinkelstraße geht keine Gefahr mehr aus.“ Mit diesem Satz endet eine Stellungnahme von Grün und Gruga in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung VI.

Diese Einschätzung teilen etwa 15 Anwohnerfamilien der Backwinkelstraße ganz und gar nicht. „Zwischen 30 und 40 Prozent der Baumkronen sind zwar weg. Der Rest zeigt aber auf unsere Häuser“, sagt Heinz Sperber, auf dessen Hausdach bei „Ela“ eine umgestürzte Platane großen Schaden anrichtete. Sperber und seine Nachbarn befürchten, dass die verbliebenen Bäume beim nächsten Sturm erneut großen Schaden anrichten könnten. „Die Größenverhältnisse stimmen nicht mehr. Die Bäume haben etwa eine Höhe von gut 12 Metern, unsere Dachfirste aber nur gut sieben Meter.“

Bezirksbürgermeister Michael Zühlke wohnt selbst um die Ecke, kennt die Backwinkelstraße gut. „Ich verstehe die Menschen, die da wohnen, in kleinen Häusern mit großen Bäumen davor“, sagt Zühlke, der sich vor der Sitzung der Bezirksvertretung selbst noch ein Bild vor Ort gemacht hatte. Entscheidend sei jedoch, was die Fachleute von Grün und Gruga sagen. „Wir verlassen uns darauf, dass Grün und Gruga gute Arbeit leistet“, erklärt Zühlke. Zweimal im Jahr würden die Bäume sowieso untersucht und nach Bedarf gepflegt. Und wenn ein Baum marode sei, würde er auch gefällt und ersetzt.

Gefahren minimieren

Ums Fällen und Ersetzen geht es den Anwohnern der Backwinkelstraße aber nicht. „Uns geht es nicht um Absägen, wenn es nicht sein muss, sondern darum, die Gefahren zu minimieren, indem die Bäume gestutzt werden“, erklärt Dr. Jürgen Nolte, einer der Anwohner. Die Bäume vor den Häusern 58, 75 und 77 bezeichnet er in einem Schreiben, das er Ende September an die Abteilung Gefahrenbaumfällung und Gefahrenabwehr von Grün und Gruga geschickt hat, als „Gefahrenbäume“. Entsprechende Fotos legte der studierte Naturwissenschaftler bei. Mit seiner Einschätzung – so Nolte – stehe er nicht allein. Die Mitarbeiter der Feuerwehr Meinerzhagen, die einige Tage nach dem Sturm die Fahrbahnen in der Backwinkelstraße freigeschnitten hatten, sowie die Leiter zweier Aufräumtrupps, die die trockenen Äste aus den Bäumen holten, hätten dies unabhängig voneinander bestätigt. „Von Grün und Gruga wurde auf den erfolgenden Nachschnitt in den nächsten Tagen verwiesen. Bis heute war niemand da.“

Das Ehepaar Sperber und Dr. Nolte fühlen sich in Stich gelassen. „Eine Stellungnahme auf mein Schreiben habe ich bis heute auch noch nicht bekommen.“