Fans applaudieren Löw und ärgern sich über Security
•
Lesezeit: 2 Minuten
Essen. Die Fußball-Weltmeister wohnen in Essen, sind aber in der Stadt kaum zu sehen. Am Rande einer Pressekonferenz in einem Essener Autohaus gaben Joachim Löw und Julian Draxler Autogramme. Enttäuschung dagegen beim Training am Uhlenkrug: Die Security schickte Zuschauer aus dem Stadion, die sie zuvor hineingelassen hatte.
Ein bisschen darf sich jetzt Julian Elias Manthey als Weltmeister fühlen. Also, wie ein kleiner Weltmeister. Am Montag bewies der sechsjährige Kicker mit Deutschland-Mütze, Trikot und gelben Fußballschuhen Ausdauer und Hartnäckigkeit, die ihn auf dem Platz einmal weit bringen könnten. Bei der Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft in den Räumen von Mercedes Lueg an der Altendorfer Straße passte er erst Bundestrainer Joachim Löw ab und ergatterte ein Autogramm. Als die Journalisten-Fachfragen an Löw zu Außenverteidigern und Belastungsfolgen für den kleinen Julian uninteressant wurden, kam zum Glück sein Vornamens-Vetter Julian Draxler auf die Treppe, wo sich der Sechsjährige langweilte. Wieder ein Autogramm. Danach noch ein Foto. „Cool“, freute sich der Minifan.
Die deutschen Fußball-Weltmeister sind noch bis Mittwochmorgen in der Stadt. Doch so richtig zu sehen sind sie nicht. Das Hotel „Atlantic“ an der Gruga verlassen die Spieler so gut wie gar nicht. Und als Besucher sind eigentlich nur die Spielerfrauen zu einem Kaffee in der Lobby willkommen. Am Montag war das Team zumindest ein bisschen in der Stadt unterwegs. Joachim Löw und Julian Draxler schauten zur Pressekonferenz vor dem Irland-Spiel Dienstag in Gelsenkirchen im Autohaus von Sponsor Mercedes vorbei. Dort gab es, als sie das Podium betraten, Applaus von den Gästen. Passte eher zur Landung nach einem Pauschalflug, als zu einer Pressekonferenz.
„Es gehört sich nicht, Kinder wegzuschicken"
Der DFB servierte ruhrgebietstypisch Currywurst. Irische Journalisten, die ihre Nationalmannschaft nach „Germany“ begleiten, fühlten sich gleich wohl. „Viel schöner bei euch hier in Essen als in Gelsenkirchen, wo wir wohnen“, sagte Adam Sawyer. Keine Probleme mit dem Rechtsverkehr? „Nein, wir fahren ja nur Taxi.“
Löw vor Irland-Spiel optimistisch
1/27
Das übrigens auch zum Uhlenkrug, wo die Nationalmannschaft ab 17 Uhr trainierte. Teammanager Oliver Bierhoff, gebürtiger Essener, gab an seiner alten Wirkungsstätte einige Autogramme.
Besonders enttäuscht zeigten sich indes einige junge Fans, die am Montagnachmittag am Uhlenkrug vorab, unter den Augen des Sicherheitsdienstes RGE, auf die Tribüne des Stadions gegangen waren. Die Security räumte auf Anordnung des Deutschen Fußball-Bunds die Ränge wieder. „Es gehört sich nicht, Kinder wegzuschicken. Vielleicht sollte der DFB demnächst wieder in Düsseldorf nächtigen“, sagte ein enttäuschter Essener Vater.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.