Werden.

Jetzt wird es aber wirklich mal Zeit. Zeit für Claudia Lindow und ihre erste Ausstellung. Immerhin haben sich mit den Jahren rund 60 Bilder in den eigenen vier Wänden in Werden angesammelt. Zum ersten Mal holt die 46-Jährige ihre Werke nun also raus aus Wohnzimmer und dem heimischen Atelier und präsentiert sie für knapp zwei Wochen in den Räumlichkeiten von „KunstWerden“ an der Ruhrtalstraße 19 in den Werdener Toren, Tor 2.

Von alleine wäre Claudia Lindow wahrscheinlich gar nicht auf die Idee gekommen, ihre Bilder der Öffentlichkeit vorzustellen. „Es waren Freunde und Schauspielkollegen meines Mannes, die mir oft ans Herz legten, die Bilder doch mal auszustellen“, erzählt die quirlige Künstlerin. Bislang dekorierte sie ab und an das eigene Zuhause mit ihren Werken. So hängt derzeit zum Beispiel in der Küche ein großes Bild in pastelligen Grün- und Türkis-Farben aus der Serie „Árboles“ die Wand. Im Esszimmer schmückt ein Werk aus der gleichen Serie - aber in anderen Tönen - die Wand hinter dem großen Tisch, an dem Claudia Lindow gemeinsam mit Mann Martin und den beiden Kindern Greta und Oscar ihre Mahlzeiten einnimmt. Über der riesigen Couch im Wohnzimmer hingegen fällt der Blick auf abstraktere Malerei.

Der Kunst hat sich Claudia Lindow schon immer gewidmet, angefangen hatte alles mit Zeichenunterricht im Kindesalter. Später studierte sie Modedesign in Düsseldorf, aber: „Ich habe in der Malerei mehr Form des Ausdrucks gefunden“, erklärt sie. Also blieb es bei Pinsel und Farbe. Genügend Inspirationen fand sie schon früh auf den Balearen und in Südfrankreich, wo die gebürtige Heisingerin einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend verbrachte. Später folgte auch mal ein Auslandssemester in Italien. Kein Wunder also, dass ihre Bilder ein wenig südländisch angehaucht sind und eine gewisse Ruhe und Natürlichkeit ausstrahlen. Das erreicht sie mit Öl oder Acryl - immer aufgetragen in vielen Schichten, um Tiefe und Struktur hineinzubekommen.

Wenn Claudia Lindow jetzt an die Ausstellung in wenigen Tage denkt, schwingt durchaus ein bisschen Aufregung mit: „Ich bin wirklich sehr gespannt, wie die Leute reagieren.“

Zehn Werke wird sie ab dem 17. Oktober im „KunstWerden“ ausstellen. Aber damit nicht genug aus dem Hause Lindow: Unterstützung bekommt die Künstlerin nämlich einen Tag später, am 18. Oktober, von Ehemann, Martin Lindow. Der Grimme-Preisträger und Schauspieler, den man aus Krimiserien wie Polizeiruf 110, Tatort oder Der Fahnder kennen dürfte, gibt um 19 Uhr sein Ein-Mann-Theaterstück „Haus. Frauen. Sex“ zum Besten,das unter anderem bereits im Theater im Rathaus zu sehen war. Einlass ist ab 18 Uhr.