Essen. . Für Freizeit- und erst recht für Alltagsfahrer sind Asphaltdecken das Nonplusultra. Die Grugatrasse, ein stark befahrener Radweg, wird jetzt mit einer zehn Zentimeter dicken Asphaltschicht versehen. Weitere Baumaßnahmen: die Veltenbahn und die alte Bahntrasse in Altenessen.

Das Radwegenetz wird nicht nur engmaschiger, sondern zusehends auch hochwertiger. An drei Stellen in der Stadt lässt Grün und Gruga stark befahrene Pisten jetzt mit Asphaltdecken versehen: ein Belag, auf den Radfahrer abfahren.

Auf der Grugatrasse in Höhe des Ausflugslokals „Zornige Ameise“ rollten am Montag Bagger und Walzen an. Auf einer Länge von fünf Kilometern gehört die wassergebundene Decke bald der Vergangenheit. Im ersten Abschnitt, dem 3,7 km langen Stück zwischen der Gruga (Messeparkplatz P 2) und dem bereits asphaltierten Sankt Annental, dauern die Bauarbeiten (Kosten: ca. 400.000 Euro) bis zum 24. Oktober. „Asphaltdecken sind aus wirtschaftlichen Gründen die günstigere Lösung“, sagt Grün & Gruga-Abteilungsleiter Johannes Oppenberg. In den nächsten 30 Jahren würden für die neuen Pisten voraussichtlich keinerlei Unterhaltungskosten anfallen.

Grugatrasse wird von Radlern intensiv genutzt

Wer die Grugatrasse befährt, erfährt die Nachteile wassergebundener Decken. Der Regen spült die oberste Schicht oft so sehr ab, dass der Radler schlimmstenfalls über eine Schotterpiste hoppelt. Erfahrungsgemäß müssen solche Decken alle sechs Jahre erneuert werden. Ein anderer Grund: Die Grugatrasse, ideale Verbindung von Stadtteilen wie Steele zum Zentrum, wird inzwischen intensiv genutzt - besonders von Alltagsradlern, die ihre Arbeitsstelle ansteuern und die Piste arg strapazieren.

Ein historischer Exkurs: Von 1872 bis 1879 legte die Rheinische Bahn hier Gleise, auf denen Personen- und Güterzüge zwischen Mülheim-Heißen via Bahnhof Rüttenscheid bis Burgaltendorf und Dahlhausen pendelten. Den Personenverkehr legten sie 1965 still, die letzte Güterlok fuhr 2001.

Dass der zehn Zentimeter dicke Asphalt ausgerechnet hier gelegt wird, geschieht nicht zufällig. „Im Arbeitskreis Radverkehr haben wir uns eng mit dem ADFC und der Essener Fahrrad-Initiative abgestimmt“, betont Oppenberg.

ADFC drängt auf mehr Asphaltierung

Ebenfalls in Angriff genommen werden jetzt zwei weitere, stark befahrene Radwege: die Veltenbahn (zwischen dem Parkplatz Bahnhof Steele-Ost und der asphaltierten Fahrbahn Kanarienberg) sowie der Altenessener Radweg auf der alten Bahntrasse zwischen Palmbuschweg und Stankeitstraße.

Rolf Fliß (Essener Fahrrad-Initiative) und Jörg Brinkmann vom ADFC dringen auf mehr Radweg-Asphaltierung im nächsten Jahr, so auf dem nördlichen Abschnitt der Grugatrasse in Richtung Stadtgrenze Mülheim und auf dem Verbindungsweg zum Ruhrtalwanderweg in Kettwig. Radfahrer Ralf Schoeller aus Bochum (15.000 Jahreskilometer) schwärmt von Asphalt: „Das ist perfekt, alles andere ist Mumpitz.“