Noch mehr Boutiquen und spezialisierter Einzelhandel? Kann auf der Rü künftig nur noch einkaufen, wer sich mindestens zur oberen Mittelschicht zählen kann? Mitnichten. Den Zauderern und Haderern, die schnell mit Begriffen wie Gentrifizierung bei der Hand sind, also blindlings die Verdrängung ärmerer Schichten fürchten, sei folgendes gesagt: Freut euch doch einfach mal. Darüber, dass in Zeiten sich überschlagender Negativ-Schlagzeilen direkt vor eurer Haustür etwas Gutes passiert. Dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Die lokale Wirtschaft gestärkt wird. Viele neue Menschen einen Stadtteil bunter und lebendiger machen. Und die alt-bekannten Gesichter dennoch bleiben. Edel-Boutiquen neben Second-Hand-Geschäften, trendige Bar-Lounges neben alt eingesessenen Ruhrgebiets-Pinten existieren können. Es ist diese gute Mischung, die den Stadtteil ausmacht. Bei allen künftigen Entwicklungen – auch bei den neuen Wohnbauprojekten – gilt es jedoch, eben diesen Mix im Auge zu behalten und zu bewahren. Zu viel Luxus würde dem Charme des Quartiers schaden.