Flüchtlinge prangern Zustände im Essener Opti-Park an
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Essen. . 300 Menschen leben derzeit in der Flüchtlingsunterkunft an der Altendorfer Straße, die im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg von der Firma European Homecare betreut wird. Allein die Flüchtlinge berichten von Übergriffen, von Dreck und Hunger sowie von fehlenden Ansprechpartnern. Ein Besuch.
Wer an der Altendorfer Straße den Innenhof des Opti-Parks betritt, findet sich sofort umringt von Männern, Jugendlichen und Frauen mit kleinen Kindern. Sie kommen aus Marokko, aus Syrien oder Mazedonien. Auf Französisch, Spanisch, Französisch und Deutsch stellen sie aufgeregt unzählige Fragen, in der Hoffnung, das da nun endlich jemand ist, der ihnen Antworten gibt.
Manche sind vor einigen Tagen angekommen und haben seitdem keinen Ansprechpartner, erzählen Männer, während die Kinder in dem Hof Fußball und Fangen spielen. Einige der Erwachsenen wollen indes wissen, wo ihre Papiere sind. Eine Mutter versteht nicht, warum sie für ihr Kind nichts zu essen bekommt, wenn sie die Betreuer in der Unterkunft fragt. Ein Problem, das andere Flüchtlinge bereits vor Wochen im Opti-Park beklagten und das das verantwortliche Unternehmen, European Homecare damals Missverständnis nannte, da bereits mittags Lunchpakete fürs Abendessen verteilt würden.
Flüchtling berichten von Übergriffen des Personals auf arabischstämmige Asylbewerber
Manche der Menschen möchten aber auch einfach nur mal raus, die Unterkunft und den Innenhof zumindest für kurze Zeit verlassen. Allein, ob sie das überhaupt dürfen und wenn ja, wohin sie gehen dürften, darüber wissen einige überhaupt nichts. Es sei niemand da, den sie so etwas fragen könnten. „Darf ich vielleicht in der Stadt spazieren gehen?“, fragt ein junger Mann verzweifelt, in der Hoffnung auf ein wenig Abwechslung zum Alltag in der Unterkunft, in der derzeit 300 Menschen leben.
Und in der es dreckig sein soll, beklagen andere die hygienischen Missstände. Es gibt auch Flüchtlinge, die von Übergriffen des Personals auf arabischstämmige Asylbewerber berichten. Die Polizei hat inzwischen drei Anzeigen wegen leichter Körperverletzung bestätigt, die in den vergangenen 14 Tagen gestellt worden sind.
Flüchtlingsheime in Essen
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Der Umgang in der Unterkunft sei rau und rüde, sagen zwei Männer. „Die haben einfach keinen Respekt vor Menschen, sie respektieren uns nicht“, beschreibt einer von ihnen und ahmt nach, mit welchem abweisenden Gesichtsausdruck und abschätzigen Gesten sie sich von den Wachleute behandelt fühlen; auch die Kinder, sagt er und zeigt auf einen Jungen, der mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen ist.
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