Älteren Arbeitslosen müssen mehr Perspektiven geboten werden und die Zugänge zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Dafür sprechen sich die Fraktionen von CDU und Linken nach einem NRZ-Bericht aus.
Laut aktuellem Arbeitsmarktreport der Bundesagentur für Arbeit sind rund 26 Prozent der Essenerinnen und Essener über 50 Jahre zurzeit in keinem Beschäftigungsverhältnis, so die Christdemokraten. Bei den Langzeitarbeitslosen nach SGB-II liegt der Anteil bei über 23 Prozent. Hierzu erklärt Dirk Kalweit, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktreportes sind alarmierend.“ Durch ihre vorhandene Lebens- und Berufserfahrung könnten ältere Arbeitnehmer eine Bereicherung in den Betrieben und Unternehmen sein.
Die aktuellen Zahlen in Bezug auf die Langzeitarbeitslosen über 50 Jahre seinen ebenso besorgniserregend. Mehr als jeder fünfte Langzeitarbeitslose in Essen, der eine Grundsicherung nach SGB-II erhält, ist älter als 50 Jahre. „Hier muss gegengesteuert werden“, fordert Kalweit. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich in Essen die Entwicklung der Langzeitarbeitslosen negativ vom Bundestrend abkoppelt. „Wir brauchen Impulse für den Wirtschaftsstandort Essen, damit auch ältere Arbeitssuchende wieder in ein geregeltes Beschäftigungsverhältnis gelangen und dahin auch bleiben“, so Kalweit.
Die „dramatisch schlechten Vermittlungszahlen“ für ältere Arbeitslose in Essen dürfen nach Ansicht der Ratsfraktion Die Linke nicht hingenommen werden. Sie seien für die Betroffenen unzumutbar und angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels ein Problem.
„Wir brauchen offensichtlich gerade in Essen mehr arbeitsmarktpolitische Programme zur Unterstützung älterer Arbeitsloser“, fordert Ulla Lötzer, Sachkundige Bürgerin für Die Linke im Sozialausschuss. „Es muss ja Gründe dafür geben, warum hier die Vermittlungszahlen am schlechtesten sind.“ Es sei skandalös, wie mit Arbeitslosen über 50 umgegangen werde. Statt ihre berufliche Qualifikation und Erfahrung anzuerkennen, „werden sie offensichtlich zum nutzlosen alten Eisen gemacht“, so Lötzer.
Die Linke will die Forderung der Wohlfahrtsverbände nach einer transparenten Darstellung der Situation der Betroffenen unterstützen und fordert Vorschläge, wie die über 50-Jährigen in Zukunft besser gefördert werden sollen.