Essen.. Der Dachstuhl einer Villa in Essen-Bredeney brannte am Mittwoch. Während die Feuerwehr den Brand löschte, brachten Einsatzkräfte Kunstgegenstände in Sicherheit. Warum die Feuerwehr dazu verpflichtet ist, erklärt ein Sprecher. Am Donnerstag nahm die Kripo die Ermittlungen zur Brandursache auf.

Eine große Rauchwolke stieg über Bredeney empor, der Brandgeruch war bis in die Essener Innenstadt zu riechen: Für die Feuerwehr war der Brand in einer Villa in Essen-Bredeney ein Großeinsatz, der am Mittwochabend noch nicht beendet war, als die Flammen erstickt waren.

Die ganze Nacht hindurch fuhren die Einsatzkräfte mit einem Löschfahrzeug regelmäßig zu der Villa an der Straße „Meckenstocker Höfe“, um sicher zu gehen, dass Glutnester nicht wieder aufflammen. Einen Schlauch hatten die Einsatzkräfte vorsichtshalber griff- und einsatzbereit am Haus liegen gelassen. Mit Wärmebildkameras gingen sie auf die Suche nach möglichen Glutnestern, fanden zum Glück keine. Erst am Donnerstagmorgen war für die Feuerwehr der Einsatz schließlich beendet.

Spezialisten der Kriminalpolizei ermitteln in alle Richtungen

Für die Brandermittler der Kriminalpolizei ging damit die Arbeit los: Am Donnerstagvormittag machten sie sich ein Bild von der Situation vor Ort. Sie gehen nun der Frage nach, wie das Feuer ausbrechen konnte. Dazu untersuchen die Ermittler nicht nur die Brandstelle, sondern befragen auch Zeugen.

Aber noch sei die Brandursache nicht ermittelt, sagte Polizeisprecher Marco Ueberbach am Donnerstagmittag. Bei den Untersuchungen spielt auch eine Rolle, dass zu dem Zeitpunkt, als das Feuer im Dachstuhl der eineinhalbgeschossigen Villa ausbrach, ein Dachdecker mit Arbeiten im Haus beschäftigt war. „Selbstverständlich schauen wir auch in diese Richtung“, sagte Ueberbach.

Feuerwehr muss auch Sachwerte schützen

Während am Mittwoch im Obergeschoss der Villa die Löscharbeiten liefen, brachten Einsatzkräfte in der Etage darunter Kunstgegenstände, darunter zahlreiche Gemälde, in Sicherheit vor den Flammen und dem Löschwasser. Das hatte unter unserem Online-Artikel und auf Facebook.com/WAZEssen Diskussionen unter Lesern ausgelöst. Mike Filzen, Sprecher der Essener Feuerwehr, erklärte dazu: „Gegenstände, die schützenswert sind, müssen wir in Sicherheit bringen. Das gehört auch zu unseren Aufgaben.“

Nach dem Blitzeinschlag in St. Hubertus in Essen im Januar brachten die Einsatzkräfte eine Madonnenfigur in Sicherheit.
Nach dem Blitzeinschlag in St. Hubertus in Essen im Januar brachten die Einsatzkräfte eine Madonnenfigur in Sicherheit. © WAZ | WAZ

Dabei gilt für die Einsatzkräfte vor Ort folgende Reihenfolge: Erst müssen Menschen gerettet werden, dann Tiere und schließlich auch Sachwerte. „Menschenleben waren am Mittwoch nicht in Gefahr, Tiere waren auch nicht bedroht“, so Filzen.

Sachwerte in Sicherheit zu bringen ist keine Seltenheit für die Feuerwehr. Als beispielsweise am 3. Januar ein Blitz in den Kirchturm von St. Hubertus in Essen einschlug und es daraufhin brannte, transportierten die Einsatzkräfte unter anderem eine Madonnenfigur ab.