Essen. Der Dachstuhl einer Villa in Essen-Bredeney ist am Mittwoch bei einem Hausbrand nahezu vollkommen zerstört worden. Der Brandgeruch war bis in die Innenstadt gezogen. Die Feuerwehr kämpfte bis zum Abend gegen die Flammen. Ein 29-Jähriger wurde leicht verletzt. Polizisten und Wehrleute trugen zahlreiche Kunstgegenstände aus dem brennenden Gebäude.

Großeinsatz für die Feuerwehr im Essen-Bredeney: Mittwochmittag ging an der Straße Meckenstocker Höfe im Villenviertel das Dach eines großen Einfamilienhauses in Flammen auf. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand stundenlang mit bis zu 60 Einsatzkräften. Noch am Abend mussten Einsatzkräfte Glutnester unter dem Schieferdach löschen. Der Dachstuhl wurde durch die Flammen und mehrere tausend Liter Löschwasser fast vollständig zerstört. Ein 29-Jähriger wurde leicht verletzt. Einsatzkräfte brachten zahlreiche, anscheinend wertvolle Gemälde in Sicherheit.

Dunkle Rauchwolke über Bredeney, Brandgeruch in der Innenstadt

Den Großbrand konnten kilometerweit entfernt noch die Menschen in der Essener Innenstadt wahrnehmen: Am Mittag zog eine riesige Rauchwolke von Bredeney in Richtung Rüttenscheid. Der Brandgeruch irritierte zunächst viele Menschen in der City und in anderen Vierteln.

Die Feuerwehr geht jedoch nicht davon aus, dass der Qualm eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung war. Daher gab es auch keinen Aufruf an Anwohner, die Fenster geschlossen zu halten, erklärte Feuerwehrsprecher Mike Filzen: "Wir haben Messungen durchführen lassen, aber die Ergebnisse liegen uns noch nicht vor."

Schwierige Löscharbeiten für die Feuerwehr Essen

Den Notruf hatten Nachbarn um 12.10 Uhr abgesetzt. Als die Feuerwehr wenige Minuten später an den Meckenstocker Höfen eintraf, waren zwei Hausangestellte, die in der Villa gearbeitet hatten, bereits ins Freie geflüchtet. Die Eigentümer des Hauses dagegen waren nicht anwesend. Ein 29 Jahre alter Handwerker, der mit Arbeiten auf dem Dach beschäftigt war, musste mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

Weil das anderthalbstöckige Haus eine Dachkonstruktion hat, bei der viel Holz verarbeitet wurde, bekamen die Einsatzkräfte den Brand nur mit Schwierigkeiten in den Griff. Von drei Seiten und über drei Drehleitern näherten sich die Brandbekämpfer den Brandherden, pumpten durch mehrere Hohlstrahlrohre bis zu 500 Liter Wasser pro Minute. "Wir werden bis zum Abend, vielleicht sogar bis Donnerstagmorgen mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt sein, weil die Flammen unter dem Schiefer immer wieder auflodern", erklärte Feuerwehrsprecher Mike Filzen.

Augenzeuge filmte Ausbruch des Feuers

So erlebte ein Augenzeuge, der in der Nachbarschaft nach eigenen Angaben seine Mutter besuchte, den Ausbruch des Feuers, den er auch mit seinem Handy filmte (siehe Video oben): "Plötzlich drang schwarzer Rauch aus den Dachfenstern, auch zwischen dem Schiefer qualmte es." Geschätzte "zehn Minuten später", so der Mann, habe das erste Löschfahrzeug das Haus erreicht. Wiederum zehn Minuten darauf habe er "die ersten Flammen gesehen".

Essener Villa steht in Flammen

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    Auch wenn der Dachstuhl ein Opfer der Flammen und der Wassermassen wurde, konnten Feuerwehrleute und Polizisten wohl zusätzlichen Schaden im Erdgeschoss der Villa verhindern:

    Einsatzkräfte brachten viel Kunst in Sicherheit - Polizei überwacht Abtransport 

    Sie trugen während der Löscharbeiten zahlreiche Ölgemälde, andere Bilder sowie gegenständliche Kunst aus dem brennenden Gebäude.

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    Verwandte der Hausbesitzer unterstützten die Helfer dabei. Die wertvolle Kunst lagerten sie gemeinsam in der Garage eines Nachbarn. Dort verpackten anscheinend Experten die Bilder am späten Nachmittag, während draußen vor der Garage noch Polizisten Wache standen. Den Abtransport des Kunstschatzes organisierte die Polizei: "Die Bilder werden an einen sicheren Ort gebracht", sagte Polizeisprecher Ulrich Faßbender.

    Zur Brandursache oder zum Sachschaden machten Feuerwehr und Polizei noch keine Angaben. Die Kriminalpolizei wird die Ermittlungen wohl erst am Donnerstag aufnehmen können. (pw, sag, jule)