Essen.. Das Berufsinformationszentrum in der Agentur für Arbeit am Berliner Platz in Essen hat ein neues Konzept und eine grundlegende Sanierung verpasst bekommen: Künftig sollen auch Erwachsene Infos finden, außerdem gibt es persönliche Beratung beim Schreiben von Bewerbungen.
Die Agenturen für Arbeit erneuern bundesweit ihre „Berufsinformationszentren“ (BIZ). Nach zwei Monaten Renovierung ist jetzt das BIZ in der Essener Agentur für Arbeit am Berliner Platz neu eröffnet worden. Die Umgestaltung hat rund 180 000 Euro gekostet.
„Berufsinformationszentren“ haben heute nur noch bedingt etwas mit den „Blättern zur Berufskunde“ zu tun, die es bis vor mehr als zehn Jahren gab. Das liegt natürlich daran, dass Jugendliche heute internetgewöhnt sind, folglich findet ein Großteil der Informationsvermittlung über das Internet statt, doch das erneuerte BIZ hat ein wesentlich verändertes Selbstverständnis.
Hilfe bei der Bewerbung
„In Essen haben wir einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Arbeitssuchenden, deren Qualifikation nicht mehr auf dem neuesten Stand ist“, sagt Torsten Withake, der Chef der Agentur für Arbeit in Essen. Heißt: Das BIZ sollen nicht nur Schüler aufsuchen, die sich fragen, welche Lehre sie machen wollen oder welches Studium in Frage kommt. Sondern das BIZ will auch für Erwachsene ein Ansprechpartner sein in Fragen der Weiterbildung oder der Umorientierung. Auch Themen wie Rückkehr in den Beruf, Auslands-Aufenthalte oder Karriereplanung sind auf der Agenda.
Ganz ohne Terminvorgabe und Anmeldung können sich Bürger im BIZ neuerdings beim Verfassen von Bewerbungsunterlagen helfen lassen; es stehen Scanner und Drucker mit hochwertigem Papier bereit, denn über gute PC-Technik verfügt zu Hause nicht jeder. USB-Sticks dürfen benutzt werden.
20.000 Besucher im BIZ
Im letzten Jahr besuchten das alte BIZ rund 20.000 Bürger, „traditionell kommen Schulklassen“, berichtet Withake, das wird auch in Zukunft so bleiben. „Ein Fünftel der Jugendlichen in Essen bricht die Ausbildung vorzeitig ab. Daran müssen wir arbeiten.“
Längst eingestellt auf die veränderte Medien-Nutzung ist die Bundesagentur für Arbeit mit seinem Online-Auftritt; für wohl jeden der rund 360 Ausbildungsberufe gibt es kurze Filme in Youtube-Format. Eine große Zahl von PC-Arbeitsplätzen bietet im BIZ den nötigen Platz und die nötige Ruhe, die Jugendliche zu Hause womöglich nicht haben. „Begleitete Recherche“ nennt Sozialdezernent Peter Renzel eine der Kern-Aufgaben des BIZ: „Die Komplexität des Angebots war noch nie so groß wie heute. Da wird gut strukturierte Information immer wichtiger.“
Und die gibt es selbstverständlich immer noch in Druckwerken, nicht nur Online: Broschüren und Literatur gibt es weiterhin; sortiert ist sie jetzt in so genannten Themen-Inseln: „Arbeit und Beruf“, „Ausbildung und Studium“, „Bewerbung“ und „Ausland“.