Für Unruhe hat eine Veranstaltung von Pro Asyl am Dienstagabend gesorgt. Da berichtete ein Asylbewerber, der im Opti-Park untergebracht ist: „Mittags gibt’s die letzte Mahlzeit, dann müssen wir bis morgens hungern.“ Die Bewohner könnten nicht mal Lebensmittel kaufen, weil kein Taschengeld ausgezahlt werde.

Ein schwerer Vorwurf, den sich anwesende Vertreter der Sozialverwaltung nicht zu erklären wussten. Der Opti-Park wird als Notunterkunft vom Land genutzt, weil alle zentralen Ersteinrichtungen belegt sind. Die über 300 Bewohner werden vom Unternehmen European Homecare betreut, das auch die städtischen Asylheime in Frintrop und Kupferdreh versorgt. Die Stadt ist mit der Betreuung sehr zufrieden, Beschwerden über zu wenig Essen gab es bisher nicht.

Eine Sprecherin von European Homecare erklärt: „Es gibt bei uns drei Mahlzeiten am Tag. Mit dem warmen Mittagessen wird ein Lunchpaket für abends verteilt.“ In Einzelfällen könne das zu Missverständnissen geführt haben: „Aber selbst wenn Bewohner, das Lunchpaket schon mittags essen, erhalten sie auf Wunsch jederzeit noch etwas zu essen.“

Das bestätigt ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, die für die Einrichtung zuständig ist. Es stimme aber, dass im Opti-Park kein Taschengeld ausgezahlt werde – das gebe es nach der Verlegung in Regel-Einrichtungen – auch rückwirkend. Meist sei das kein Problem, weil die Menschen nur wenige Tage in der Notunterkunft in Essen sind. Nach einem Windpocken-Fall (wir berichteten) habe aber vorübergehend niemand aus dem Haus verlegt werden dürfen. In dieser Zeit sei das fehlende Taschengeld schwerer ins Gewicht gefallen. Man bedauere das, „aber im Moment ist es schon eine Herausforderung, den Menschen ein Dach über dem Kopf zu besorgen“.