Frillendorf. .
Normalerweise spielen auf dem Bolzplatz am Schimmelsfeld in den Ferien und am Wochenende Dutzende von Kindern Fußball. Normalerweise. Denn Sturm „Ela“ hat den Kickertreffpunkt schwer getroffen. Ein umgestürzter Baum hat den Zaun des Bolzplatzes vollkommen zerstört, Metallteile ragen auf das Spielfeld, der Baum liegt – mittlerweile zumindest bei ersten Aufräumarbeiten zerstückelt – auf dem Geläuf. An Fußballspielen ist hier nicht mehr wirklich zu denken.
Nachricht auf Facebook
Genau das dachte sich auch Anwohner Thorsten Eberhardt. Bereits am 28. Juli hatte er über Facebook mit Oberbürgermeister Reinhard Paß Kontakt aufgenommen und die Lage geschildert, mit der Bitte, die Aufräumarbeiten am Bolzplatz zu beschleunigen, so dass hier wieder Kinder spielen können. Eine Reaktion? Pustekuchen. „Bis zum heutigen Tage habe ich keine Antwort von Herrn Paß erhalten“, ärgert sich Thorsten Eberhardt. Bislang hat sich nichts mehr getan. „Die Kinder rollen jetzt die Baumstücke über den Platz, anstatt Fußball zu spielen“, weiß Eberhardt.
Die Lage auf dem Bolzplatz am Schimmelsfeld ist zudem durch einen weiteren Grund prekär. Der benachbarte Spielplatz fiel kürzlich dem Rotstift der Stadt zum Opfer. „Die Kinder können jetzt nirgendwo spielen“, beklagt sich Eberhardt. „Wenn sie auf die Wiesen zwischen Wisthoffweg und Schimmelsfeld gehen, schimpfen die Anwohner auf die Kinder, diese Wiesen seien schließlich keine Spielfläche.“ Stadtsprecher Stefan Schulze bittet um Verständnis: „Herr Paß betreut seine Facebookseite ja nicht durchgehend selber, deswegen kann nicht jede Anfrage beantwortet werden.“
Wann der Bolzplatz am Schimmelsfeld repariert wird, ist jedoch noch nicht abzusehen. „Die Schäden in Essen sind so immens, dass wir noch nicht einmal die Akutfälle im gesamten Stadtgebiet abgeschlossen haben. Die restlichen Baustellen werden dann sukzessive beseitigt.“ Der Bolzplatz am Schimmelsfeld sei noch nicht einmal durch Grün und Gruga besichtigt worden, die genauen Zerstörungen, auch an den Baumkronen, seien noch unbekannt. Schulze weiter: „Nur weil der Bolzplatz grob aufgeräumt worden ist, heißt das noch lange nicht, dass er sicher ist. Es ist daher absolut davon abzuraten, den Bolzplatz zu betreten.“
Wann die Betrachtung durch Grün und Gruga erfolgt, sei unklar. „Es gibt keinen Abarbeitungsplan. Die Reihenfolge hängt von den verfügbaren Einsatzkräften und Geräten ab.“ Wie lange die Reparatur nach einer Begutachtung dauert, steht ebenfalls in den Sternen. „Das hängt vor allem davon ab, ob Grün und Gruga die Reparaturen selber durchführen kann oder eine externe Firma beauftragt werden muss“, erklärt Stefan Schulze.
Ob es überhaupt noch eine Zukunft für den Bolzplatz gibt, ist eine weitere Unbekannte. „Die Bezirksvertretung will den Bolzplatz schließen, sobald ein größerer Investitionsbedarf besteht“, berichtet Thorsten Eberhardt. Stadtsprecher Schulze hierzu: „Vor der Begutachtung durch Grün und Gruga kann hierüber leider keine endgültige Aussage getroffen werden.“
Thorsten Eberhardt hofft noch auf eine Rettung des Bolzplatzes: „Das ist immerhin der einzige Ort, der den Kindern in der Gegend überhaupt noch geblieben ist.“