Man kennt das: es klingelt, man schaltet die Freisprechanlage an, am anderen Ende meldet sich ein Handwerker, der das Dach, Kabel oder andere Teile der Wohnung reparieren möchte. An sich eine gute Sache. Doch Moment, sie haben den Mann gar nicht bestellt?
Dann ist Vorsicht geboten. Denn sich als Handwerker auszugeben, ist eine beliebte Masche von Trickbetrügern, um sich in Wohnungen einzuschleichen. Vor kurzem versuchte es eine Frau auf ähnliche Weise bei Monika Kretschik in Bergerhausen. Gegen fünf Uhr am Nachmittag schellte sie bei ihr. Sie gab sich als Telekom-Mitarbeiterin aus, die der Dame einige Angebote machen wollte. „Die Frau sprach nur gebrochen Deutsch, ich habe nicht einmal ihren Namen verstanden“, erzählt Kretschik. „Außerdem kommt die Telekom doch nicht um diese Zeit“. Misstrauisch geworden ließ sie die angebliche Mitarbeiterin nicht ins Haus. Diese verschwand daraufhin sofort, Monika Kretschik sah sie nur noch in einem Wagen mit Bochumer Kennzeichen wegfahren.
Die Telekom teilte mit, dass momentan keine Mitarbeiter in Essen unterwegs seien, die Kunden Angebote unterbreiten. Die Frau sei definitiv keine Angestellte des Unternehmens. Die potenzielle Trickbetrügerin bedient sich damit einer beliebten Masche. „Trickbetrug hat viele Facetten. Die Täter kommen immer auf neue Ideen, um sich Zugang zu den Wohnungen vor allem älterer Menschen zu verschaffen“, erklärt Polizeisprecher Marco Ueberbach.Die Leute wären aber zunehmend sensibilisiert, immer mehr würden sofort die Polizei einschalten, wenn ihnen etwas komisch vorkommen würde. Das sei auch der beste Weg, damit umzugehen. „Niemals jemanden reinlassen, der nicht angemeldet ist“, rät Ueberbach. Außerdem solle man in seiner gesamten Nachbarschaft wachsam bleiben. Wenn man jemanden beobachtet, der offensichtlich Grundstücke ausspioniert oder sich anderweitig verdächtig verhält, sei es besser, die Polizei zu alarmieren.