Doch die „Tingel-Tour“ soll OB und Messe-Chef nicht nur zu den Bürgern führen: Auch aus den Fraktionen wurde bereits gestern „Gesprächsbedarf“ angemeldet. Zumindest bei der Einbindung der Bürger sehen sich Messe und OB gut aufgestellt, zumal Reinhard Paß die Bedeutung eines „intensiven Bürgerdialogs“ unter anderem durch Messeführungen und „intensive Gespräche mit Vereinen, Verbänden und Initiativen“ hervorhob.

Hallenführungen

So sollen die kostenlosen Hallenführungen weiterhin den Bürgern die Möglichkeit geben, sich ein Bild vom Zustand des Geländes zu machen und die Grundzüge der Basislösung kennen zu lernen. Die nächsten Messeführungen sind bereits terminiert: Am Dienstag, 16. September, 18 Uhr; Mittwoch, 8. Oktober, 14 Uhr; Montag, 20. Oktober, 18 Uhr; Dienstag, 4. November, 18 Uhr; und Freitag 21. November, 17 Uhr. Annette Heydorn, Leiterin des Ressorts Bau bei der Messe, begleitet die Besucher über das Ausstellungsgelände, beantwortet Fragen und stellt die Neubauplanung vor. Ob das reichen wird? Bis zur entscheidenden Ratssitzung Ende Oktober bleiben für die Werbe-Tour gerade einmal sechs Wochen.

Zumindest die Aussteller, die während der Bauphase nach Essen kommen, dürfen auf eine angemessene Ansprache hoffen: So soll auf dem Parkplatz P 1 ein 5.500 Quadratmeter großer, zeltähnlicher Ersatzbau errichtet werden, der vergleichbare Qualitäten wie eine Messehalle bieten soll. Drei Jahre lang werden die Messe-Zelte helfen, Flächen-Engpässe zu überbrücken. Ob sie gekauft oder gemietet werden, ist derzeit noch nicht entschieden.

Am Rande der Aufsichtsratssitzung informierte der Messe-Chef zudem über weitere Baustellen der städtischen Ausstellungs-Tochter: Zum Beispiel über den Zwischenstand des „messeinternen Effizienzprogramms“. Zurzeit sei man dabei, im Unternehmen konkrete Maßnahmen zur Kostensenkung zu erarbeiten, so Oliver P. Kuhrt, der die Ergebnisse im November dem Aufsichtsrat vorstellen möchte. Sie sollen ab 2015 in die Wirtschaftsplanung einfließen.

Partnerschaft

Darüber hinaus präsentierte Kuhrt Einzelheiten zur vereinbarten „strategischen Partnerschaft“ mit der Messe Frankfurt. Die beiden Fachmessen Reifen (Essen) und Automechanika (Frankfurt) werden ihre Kräfte bündeln: „Im Inland werden sie mit maßgeschneiderten Angeboten wechselseitig ihre Aussteller und Besucher zusammenbringen“, so der Messe-Chef. Im Ausland sind zudem Gemeinschaftsstände der Reifen auf den Veranstaltungen der Automechanika in sechs Staaten geplant, dazu parallel die „Reifen China“, „Automechanika Shanghai“ und „RubberTech Shanghai“ ab 2015. Spezialmessen, so Kurth, seien erkennbar ein zunehmend wichtiges Zukunftsgeschäft. Also genau der richtige Markt für Essens Messe?