Essen. . Nach dem Bürgerentscheid zur Messe Essen im Januar hieß es: Gehe zurück auf Los. Denn die Bürger kippten die geplante Modernisierung. Nun versucht es die Messe im zweiten Anlauf. Der Aufsichtsrat stimmte der abgespeckten Modernisierung am Donnerstag zu. Die soll nicht mehr als 88,6 Millionen kosten.

Knapp acht Monate nachdem die Essener die geplante Modernisierung der Messe Essen per Bürgerentscheid gekippt haben, steht das Projekt vor einem Neuanfang. Am Donnerstag segnete der Messe-Aufsichtsrat die von Geschäftsführer Oliver P. Kuhrt vorgelegten Umbau-Plänen einstimmig ab. Für den Messe-Chef, der sein Amt erst wenige Wochen vor dem Bürgerentscheid angetreten hatte, ist es das erhoffte positive Signal: „Ich freue mich, dass wir mit unserer Leistung auf Kurs sind. Ein großes Kompliment an das ganze Team“, so Kuhrt im Anschluss an die konstituierende Sitzung des Gremiums.

Bei dem vom Aufsichtsrat abgesegneten Entwurf handelt es sich um eine deutlich abgespeckte Variante, welche die Stadt und die Messe-Gesellschaft erheblich preisgünstiger kommen soll. Veranschlagt sind nun maximal 88,6 Millionen Euro statt der von den Bürgern verworfenen 123 Millionen. Dem Aufsichtsrat überbrachte Messe-Chef Kuhrt folgende Nachricht: Die Planungen seien mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die Kostenschätzung nicht nur belastbar ist, sondern trägt. Die Kostenansätze seien realistisch und würden nicht überschritten.

Pläne für Umbau der Messe

So soll der Eingangsbereich der Messe Essen nach dem Umbau aussehen.
So soll der Eingangsbereich der Messe Essen nach dem Umbau aussehen. © Grafik Messe Essen/Gehrke
So soll der Eingangsbereich der Messe Essen nach dem Umbau aussehen.
So soll der Eingangsbereich der Messe Essen nach dem Umbau aussehen. © Grafik Messe Essen/Gehrke
So soll das Foyer der Messe Essen nach dem Umbau aussehen.
So soll das Foyer der Messe Essen nach dem Umbau aussehen. © Grafik Messe Essen/Gehrke
Die neue Messe-Halle.
Die neue Messe-Halle. © Grafik Messe Essen/Gehrke
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014.
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014. © Grafik Messe Essen/Gehrke
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014.
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014. © Grafik Messe Essen/Gehrke
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014.
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014. © Grafik Messe Essen/Gehrke
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014.
Aus der Präsentation der Umbaupläne am 11. September 2014. © Grafik Messe Essen/Gehrke
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Die Messe geht von Baukosten in Höhe von 56,7 Millionen Euro. Es verbleibt ein finanzieller Puffer von 31,9 Millionen Euro. Im Vergleich zum 123-Millionen-Euro-Entwurf plant die Geschäftsführung also deutlich konservativer, sah dieser doch eine Notreserve von nur fünf Millionen Euro vor.

15 Millionen Euro kommen von der Messe Gesellschaft

Messe15 Millionen Euro der Bausumme wird die Messe-Gesellschaft beisteuern, der Rest soll über ein Darlehen der Stadt Essen finanziert werden. Und das ist geplant: Die veralteten und als unwirtschaftlich eingestuften Doppelstockhallen werden durch eine neue, eingeschossige Messehalle ersetzt. Das Messehaus-Ost gegenüber der Grugahalle erhält ein neues Vordach und eine neue Fassade, dahinter wird sich der Altbau verbergen und - ein Novum in Essen - VIP-Lounges. Die Brücke zwischen der Messe und der Grugahalle bleibt ebenfalls erhalten, soll aber nicht mehr als Riegel wahrgenommen werden. Möglich macht’s viel Glas.

Wichtig: Die Ausstellungsfläche bleibt trotz des Abrisses der Doppelstockhallen mit rund 100 000 Quadratmetern die gleiche. Dies geht zu Lasten von Logistikflächen, in Richtung Grugapark wird sich die Messe wie verabredet nicht weiter als bis auf Höhe der heutigen Treppenhäuser ausdehnen. Am 24. September wird sich der Rat der Stadt mit den Plänen befassen. Der Baubeschluss soll dann in der folgenden Sitzung am 29. Oktober gefasst werden. Im Mai 2016 könnten die Bagger anrollen. Ende 2019 soll die neue Messe fertig sein.