Es ist erst einige Monate her, da schlugen beim Thema Asyl die Wogen hoch – und manchmal konnte einem angst und bange werden, mit welch schrillen Tönen da Flüchtlinge aus den Kriegs- und Krisen-Regionen dieser Erde in Essen empfangen wurden.
Gemessen daran ist es um das Thema zuletzt bemerkenswert still geworden. Liegt das nun an den diversen Bürgerversammlungen, mit denen die Stadt die Anwohner der neuen Heime ins Boot holen will? Daran, dass mit einigen Standorten im Süden die anfängliche soziale Schieflage der Unterbringung korrigiert wurde? Oder an dem Umstand, dass mit einer Grußunterkunft weit ab vom Schuss, am „Kutel“ in Fischlaken, eine Erstaufnahme-Einrichtung des Landes NRW entstehen könnte, die der Stadt Millionen an Asyl-Kosten erspart?
Überhaupt: Geht es (uns) bei diesem Thema nur noch um Geld? Und wie stellt sich angesichts der Unruheherde weltweit der Ausblick für die Essener Flüchtlingspolitik dar?
Mit diesen und anderen Fragen zum Thema Asyl befasst sich die nächste Auflage von „Essen kontrovers“, dem gemeinsamen Diskussionsforum von Volkshochschule und NRZ, am Dienstag, 23. September. Untereinander und mit dem Publikum diskutieren dort Sozialdezernent Peter Renzel (CDU), Karlheinz Endruschat (SPD), Christine Müller-Hechfellner (Grüne) und Kathrin Richter von der Flüchtlingshilfe-Vereinigung „Pro Asyl“.
Moderiert wird die Veranstaltung, die um 19 Uhr in der „Lernbar“ der VHS am Burgplatz beginnt, von WDR-Journalist Thomas Becker. Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist wie immer frei.