Das Welterbe Zollverein bekommt ein neues Ereignis: Voraussichtlich 1000 Läufer starten am kommenden Samstag beim ersten „Welterbelauf Zollverein“ über das Kokerei- und Zechengelände. Der 10-Kilometer-Hauptlauf ist schon ausgebucht, für die anderen Wettbewerbe kann man sich noch bis eine Stunde vor dem Start vor Ort anmelden.

Offizielle Kreismeisterschaft

„Bei der Einweihung der Ringpromenade kam uns die Idee, dass diese 9700-Meter-Strecke doch eine tolle Route wäre. Die fehlenden 300 Meter bekommt man schon zusammen“, erzählt Rudi Jelinek, Bürgermeister der Stadt und vor allem Stoppenberger. Vor der Haustür nicht „nur“ ein Welterbe, sondern auch noch ein attraktives Sportevent vor grandioser Kulisse – wer kann da schon gegen sein?

Leider, unvermeidlich nach den Pfingststürmen, im Prinzip zunächst einmal die Stadtverwaltung. „Das haben wir bei der Routenplanung bedenken müssen. Wir haben aber jetzt eine Strecke, die sicherheitstechnisch abgenommen ist“, freut sich Veranstalter Berthold Hiegemann vom FC Stoppenberg. Auch wegen Bauarbeiten auf dem Gelände werden die Läufer nun nicht die komplette Promenade unter die Schuhe nehmen, sondern im Hauptlauf über zehn Kilometer zwei Mal um Kokerei und Zeche kreisen, sowie eine kleine Runde auf der Kokerei anhängen. Der Jedermannlauf über fünf Kilometer und der Jugendlauf über zweieinhalb findet nur auf der Kokerei statt. Auch die Bambini nehmen ihre 500 Meter hier in Angriff.

Insgesamt 960 Läufer haben sich bislang angemeldet. „Erst hatten wir wegen des Firmenlaufs in dieser Woche Bedenken. Aber die Resonanz für den ,Welterbelauf’ bei den Hobbyläufern und in den Vereinen war schon klasse“, freut sich Hiegemann. Seinen Teil dazu beigetragen haben wird auch der Kreisverband der Leichtathleten Nordrhein, der den Hauptlauf als Kreismeisterschaft geadelt hat.

Ebenso offene Türen lief man bei den Bossen auf dem Weltkulturerbe ein. Hermann Marth, Stiftungs-Vorsitzender Zollverein erinnert: „Mit der Ringpromenade wollten wir ja auch das Gelände für die Bevölkerung mehr öffnen – gerade in die umgebenden Stadtteile“, lobt er. Hans-Peter Noll, der als Geschäftsführer der RAG-Immobilien von seinem Büro in der Hauptverwaltung nur einen Kurzsprint von Start und Ziel entfernt ist, schaut voraus: „Ich glaube, dass der ,Welterbelauf’ eine tolle Marke werden kann.“

Genau das ist das Ziel. Die Ausrichter schielen schon jetzt auf das kommende Jahr, das zweite Septemberwochenende könnte fester Termin werden. Doch irgendwann wird man sich dann etwas Neues in Sachen Trophäen einfallen lassen müssen: Am Samstag werden die Sieger nämlich Original-Zollvereinsteine, Baujahr 1932, mit nach Hause nehmen. Und die sind auf einem denkmalgeschützten Gelände ja bekanntlich begrenzt.