Die Essener Verkehrsbetriebe setzen an diesem Mittwoch ein Signal vor dem Reichstag. Zusammen mit 60 Nahverkehrsunternehmen aus allen Teilen der Republik protestiert die Evag gegen die mangelhafte Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Evag-Vorstand Michael Feller wird in Berlin an Bord eines Evag-Busses sein. Er sagt: „Der Bund aber auch das Land müssen bei der Finanzierung und Ersatzinvestitionen unterstützen, so, wie sie das bei den neuen Anlagen vor 30 Jahren auch getan haben. Die Instandsetzung der bestehenden Infrastruktur ist und bleibt eine öffentliche Aufgabe. Der Investitionsbedarf beträgt allein bei der Evag 400 Millionen Euro bis zum Jahr 2025. Die meisten Anlagen sind in die Jahre gekommen. Nach 30 bis 40 Jahren müssen ein Großteil des Schienensystems, der Fahrleitungen und Fahrtreppen sowie die Zugsicherungsanlagen und Betriebshöfe in den kommenden Jahren erneuert oder saniert werden.“

Nach Ansicht des Evag-Chefs spare der Bund am falschen Ende, wenn er die Infrastruktur verfallen lasse. „Das ist wie bei einem Auto oder dem Haus: Je länger man mit Reparaturen wartet, umso teurer werden sie. Der Öffentliche Verkehr bildet die Lebensader im Ballungsraum Ruhrgebiet. Unternehmen legen viel Wert auf gut ausgebaute und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Die Verkehrsanbindung ist für sie ein entscheidender Standortfaktor und rangiert in der Rangfolge der Kriterien für den Unternehmensstandort gleichauf mit qualifizierten Arbeitskräften.“