Essen. . In der Essener SPD gibt es Personalquerelen. Eine wirkliche Alternative zu OB Reinhard Paß hat die Partei nicht. Der Vorstand ließ Paß am Montag kühl abblitzen mit der Bitte, den Streit um seine Person auf dem Parteitag zu debattieren und möglichst beizulegen. Ein Kommentar.
Die Essener SPD hat keine wirkliche Alternative zu Reinhard Paß, das ist für den in der eigenen Partei wenig geachteten OB weiterhin die beste Lebensversicherung. Aber Paß hat zuletzt auch einiges richtig gemacht. Die unbedachte Attacke von Britta Altenkamp hat er geschickt pariert und wie ein Judo-Kämpfer in einen Vorteil verwandelt.
Für die Paß-Gegner in der SPD wäre es vermutlich aussichtsreicher gewesen, die Anti-OB-Stimmung einfach köcheln und irgendwann zu gegebener Zeit explodieren zu lassen. Andererseits: Paß ist derzeit in der Vorhand, aber das heißt noch lange nicht, dass er schon gewonnen hätte.
DemokratieDer SPD-Parteivorstand ließ ihn am Montag kühl abblitzen mit der Bitte, den Streit um seine Person auf dem Parteitag zu debattieren und möglichst beizulegen. Wenn wir uns wieder aufs Schweigen verlegen, werden wir ihn vielleicht doch noch los – so mag mancher denken.
Doch so wie man Zahnpasta nicht mehr zurück in die Tube bekommt, wird die SPD die selbst angefachte OB-Frage nicht mehr los. Nicht solange Paß kämpft – und das hat er offenbar vor.