Essen.
„Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat nochmals leicht angestiegen. Wie erwartet hat sich der saisontypische Effekt mit Zuwächsen bei den jüngeren Arbeitslosen auch noch im August ausgewirkt. Viele Jüngere meldeten sich nach dem Ende des Schuljahres und der betrieblichen Ausbildungen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter vorübergehend arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr spüren wir aber in diesem Bereich einen deutlichen Rückgang und werden auch zahlenmäßig unter dem Vorjahresniveau bleiben“, so Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen. „Wichtig ist, dass die kommenden Monate ebenfalls `saisontypisch´ verlaufen, das heißt, dass die Wirtschaft nach den Ferien wieder vermehrt einstellt und somit auch die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren durch Arbeitsaufnahme, durch den Beginn einer betrieblichen Ausbildung oder eines Studiums wieder zurückgeht.“
· Arbeitslosenzahl im August (gegenüber Vormonat): 36.744 (1)
· Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: + 84 oder +0,2 %
· Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -151 oder -0,4 %
· Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat): 12,7 % (unverändert)
· Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen - SGB III: 3,2 % (Vormonat: 3,5 %)
· Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen - SGB II: 10,1 % (Vormonat: 9,4 %)
Arbeitslosigkeit
Im August waren in Essen 36.744 Personen arbeitslos gemeldet, 84 mehr als im Vormonat (+0,2%). Die Arbeitslosenquote lag damit gegenüber dem Vormonat unverändert bei 12,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die statistische Arbeitslosigkeit in Essen um 151 Personen abgenommen (-0,4%).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren im Juni 6.802 Personen arbeitslos gemeldet, 288 weniger als im Juli (-4,1%) und 196 weniger als im August vergangenen Jahres (-2,8%).
Entwicklung in der Grundsicherung
Im Jobcenter Essen wurden im Berichtsmonat 29.942 Arbeitslose gezählt, 372 mehr als im Vormonat (+1,3 %). Damit erhalten aktuell 81,5 % der Arbeitslosen in Essen Arbeitslosengeld II. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 45 Personen erhöht (+0,2%).
Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit
Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen hat sich im Berichtsmonat saisontypisch nochmals erhöht. Aktuell waren in Essen 3.838 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 122 mehr als im vergangenen Monat (+3,3%) aber 647 weniger als vor Jahresfrist
(-14,4%). Damit liegt die spezifische Arbeitslosenquote für die Altersgruppe der unter 25-Jährigen bei 13,4 Prozent (+0,4%-Punkte zum Vormonat). Mit 2.907 Personen entfällt das Gros auf das Jobcenter (+207). 931 Personen wurden durch die Agentur für Arbeit betreut (-85).
„Es gilt nun möglichst rasch für die jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu finden“, so Withake. „86 Prozent der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Arbeitslosen im Alter von unter 25 Jahren können einen qualifizierten Schulabschluss vorweisen, rund zwei Drittel verfügen bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Somit stehen eine Reihe junger Menschen mit guten Qualifikationen in den Startlöchern, um beruflich voran zu kommen. Sollten betriebsspezifische oder besondere Kenntnisse von den jungen Berufsanfängern erwartet werden, die diese nicht erfüllen können, kann die Agentur für Arbeit Essen mit ergänzenden Qualifizierungen und Einarbeitung unterstützen.“
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasste im August 47.234 Personen. Das waren 235 Personen weniger als im Juli. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 16,0 Prozent.
Im Rechtskreis des SGB III hat die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat um 268 auf 8.041 Personen (-3,2%) abgenommen. Im Rechtskreis des SGB II hat sich die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat um 31 auf 39.192 Personen erhöht (+0,1%).
Arbeitskräftenachfrage
Essener Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service im aktuellen Berichtsmonat insgesamt 1.390 sozialversicherungspflichtige Stellen, 17 mehr als im Juli und 185 mehr als im August vergangenen Jahres. Seit Jahresbeginn summiert sich die Zahl der gemeldeten Stellen auf 8.955 Vakanzen, 158 oder 1,8 Prozent mehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Eine größere Nachfrage als im Vorjahr gab es zum Beispiel im Großhandel und im Einzelhandel, im Bereich Lager und Logistik, bei der Rechts- und Steuerberatung, im Gastgewerbe sowie im Bereich Erziehung und Unterricht.
Der zum Statistiktermin verfügbare Stellenbestand hat sich im August gegenüber dem Vormonat um 336 auf 3.615 Vakanzen erhöht (+10,2%).
Der Ausbildungsmarkt in Essen
Essener Unternehmen meldeten der Agentur für Arbeit seit Oktober vergangenen Jahres insgesamt 3.165 freie Ausbildungsstellen, 84 mehr als im Vorjahreszeitraum. Dieses Angebot wird ergänzt durch 225 außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen. Damit summiert sich das angebotene Ausbildungsplatzangebot auf 3.390 Stellen. 683 Ausbildungsstellen galten zum Statistiktermin noch als unbesetzt, 194 mehr als vor Jahresfrist.
Demgegenüber haben sich seit Beginn des Berichtsjahres 3.815 Schüler/innen bei der Berufsberatung als Bewerber/in um eine Ausbildungsstelle gemeldet, 198 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im August waren bei der Essener Arbeitsagentur laut Statistik noch 599 Jugendliche gemeldet, weil sie bislang keine Ausbildungsstelle oder Alternative gefunden hatten.
„Derzeit ist noch sehr viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahlen verändern sich täglich“, erläutert Withake. „Einige Jugendliche haben uns noch nicht mitgeteilt, dass sie bereits einen Ausbildungsplatz gefunden haben oder halten sich bis zuletzt mehrere Optionen für ihren beruflichen Weg offen. Dadurch werden einige bereits vergebene Ausbildungsstellen kurzfristig wieder frei, auch werden erfahrungsgemäß in den kommenden Wochen einige Ausbildungsverträge wieder gelöst. Diese kurzfristig frei werdenden Stellen gilt es dann zeitnah mit passenden Bewerbern zu besetzen. Wichtig ist es nun, dass wir von den Jugendlichen, aber auch von den Unternehmen, umgehend diese Informationen erhalten, damit wir direkt reagieren können. Unsere Vermittler/innen nehmen jede Chance war, um für die noch suchenden Jugendlichen eine passende Ausbildungsstelle und für die freie Ausbildungsstelle des Unternehmens noch geeignete Bewerber zu finden. Deshalb lohnt für beide Seiten der ganz enge Draht zur Arbeitsagentur.“
Freie Ausbildungsstellen gibt es aktuell vor allem noch in den Verkaufsberufen (Verkäufer/in, Drogist/in, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk – Fleischerei), im kaufmännischen Bereich (Handelsfachwirt/in, Rechtsanwaltsfachangestellte/r, Kauffrau/Kaufmann im Büromanagement) und im Gesundheitsbereich, z. B. (Zahn-) Medizinische/r Fachangestellte/r und Altenpfleger/in.
Kontakt für Bewerber/innen und Betriebe zur Agentur für Arbeit bieten die kostenfreien Rufnummern:
- Jugendliche, die ein Beratungsgespräch bei der Berufsberatung wünschen, können unter der Rufnummer 0800 4 5555 00 einen Termin vereinbaren.
- Arbeitgeber, die bereits für 2015 die freien Ausbildungsstellen melden möchten, können dies ebenfalls telefonisch machen. Die Servicenummer lautet: 0800 4 5555 20.
Weitere Informationen zu den Dienstleistungen und Angeboten der Arbeitsagentur finden sich auch im Internet auf www.arbeitsagentur.de.