Stoppenberg. .

Die positivste Wortmeldung kam von Marianne Klesper, Sprecherin der Gegner eines Übergangswohnheims an der Kapitelwiese in Stoppenberg. „Unsere Bürgerinitiative wird sich am Runden Tisch beteiligen“, kündigte sie am Montagabend bei der Bürgerinformation im Gymnasium am Stoppenberg an.

Doch ansonsten hatte Sozialdezernent Peter Renzel (CDU) viele Fragen zur Unterbringung von 140 Asylbewerbern zu beantworten. Anfang Oktober sollen die beiden Schulgebäude an der Kapitelwiese 35 und 68 so weit umgebaut sein, dass hier insgesamt 140 Menschen untergebracht werden können.

Betreuung rund um die Uhr

Und zwar nur vorübergehend bis Ende 2015, versicherte Peter Renzel mehrfach. Die Kapitelwiese soll, so sei der Plan der Stadt, sofort wieder aufgegeben werden, wenn de ständigen Heime im Herbst 2015 genutzt werden können. „Die Kapitelwiese hat nicht das Zeug zur Dauereinrichtung“, sagte er wörtlich. „Allein der Umbau des Treppenhauses wäre eine systematische Geldvernichtung.“

Die über 150 Zuhörer in der Schulaula, darunter neben Bezirksbürgermeister Michael Zühlke auch zahlreiche junge Leute, hörten es. Doch nicht wenige von ihnen glauben es der Stadt einfach nicht, dass sie die Gebäude wieder leer zieht. Sie befürchten, dass aus dem Provisorium ein Dauerzustand wird.

Der Sozialdezernent konnte ihnen nicht wirklich den Wind aus den Segeln nehmen. Denn niemand kenne die tatsächlichen Flüchtlingszahlen im kommenden Jahr: „Wenn jetzt jemand eine Garantie gibt, dass wir mit den Plätzen auskommen, der lügt.“ So mancher Zuhörer schloss daraus, dass Peter Renzel die Bürger schon vorsichtig auf weitere Dauereinrichtungen einstimmen wolle.

Eine andere Sorge ist der Zuzug von Roma und damit vor Zuständen wie in Duisburg oder auch in Gelsenkirchen, wie sie der Vater eines Gymnasiasten schilderte. Er warf der Stadt vor, die Situation angesichts krimineller Banden dort schön zu reden.

Doch auch das wies Peter Renzel zurück. Es gebe Probleme und Belästigungen wie überall, wo Menschen zusammenlebten, sagte er. Aber sie sollen mit Hilfe der 24-Stunden-Betreuung bewältigt werden. Tag und Nacht stünden jeweils zwei Personen als Ansprechpartner und Konfliktlöser bereit.

Schulleiter und Gastgeber Rüdiger Göbel lobte am Ende des Abends sowohl die Stadt als auch die Bürger: „Die ganze Konzeption hat mich überzeugt. Und ich bin beeindruckt, wie viele Gedanken man sich im Umfeld macht.“