Essen. 15 Streifenwagen und fünf verletzte Beamte: Das ist die Bilanz nach einem Familienstreit an der Altenessener Straße. Dort hatte ein alkoholisierter 20-Jähriger am Samstagabend seine Frau angegriffen, dann schlug er mit Baby auf dem Arm einen Polizisten. Weitere Familienmitglieder mischten sich ein, die Situation eskalierte.
Ein Familienstreit unter Lebenspartnern an der Altenessener Straße, nahe der Pielstickerstraße, endete am Samstagabend gegen 19.35 Uhr mit einem Großeinsatz der Polizei.
Angehörige meldeten über den Notruf von körperlichen Angriffen eines 20-jährigen Mannes auf seine gleichaltrige Frau, die mit drei gemeinsamen Kleinkindern in der Wohnung lebten. Während der Klärung des Sachverhaltes wurde der Mann immer aggressiver und weigerte sich, den auf dem Arm gehaltenen Säugling (4 Monate) zu übergeben oder abzulegen. Unvermittelt griff er mit dem Kind einen nahestehenden Beamten an und schlug ihm mit Faust ins Gesicht.
Als zwei weitere Polizisten dazwischen gingen, ließ sich der Vater zu Boden fallen, wobei er sich augenscheinlich bewusst, auf den Säugling rollte. Aufgrund der massiven Gegenwehr und der akuten Lebensgefahr für den Säugling, überwältigten die Beamten den 20- Jährigen und befreiten das unter ihm liegende Kind. Augenscheinlich blieb es unverletzt.
Streifenwagen aus ganz Essen mussten anrücken
Noch vor der angeforderten Unterstützung, zu der weitere Streifenwagen der Polizeiinspektion Nord bereits auf dem Weg waren, bahnten sich weitere Männer und Frauen den Weg durch das Treppenhaus. Die ersten der eintreffenden Unterstützungskräfte wurden nun von einer größeren Personengruppe angegriffen. Unbekannte Männer und Frauen schlugen, traten und bissen die eingesetzten Beamten. Diese versuchten nach Kräften, die Mutter mit ihren kleinen Kindern und den festgenommen Lebenspartner aus dem Haus zu bringen.
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Wie sich später herausstellte, waren der 17- jährige Bruder des Mannes und vier Frauen (18, 23, 28, 51) der Familie, die Hauptakteure dieses unschönen Spektakels. Aus ganz Essen waren inzwischen Streifenwagen alarmiert, da die Lage aufgrund hinzukommender Personen und Familienangehörige unüberschaubar wurde.
15 Streifenwagen brachten schließlich soviel Polizisten an den Einsatzort, dass die Personalien der Hauptbeteiligten festgestellt und diese zur Polizeiinspektion Nord gebracht werden konnten. Bis zur späteren Entlassung, der alkoholisierte 20-jährige Vater kam allerdings ins Polizeigewahrsam, wurden die Polizisten von den Angehörigen beleidigt und bespuckt. Sie werden sich später vor Gericht für ihr Verhalten zu verantworten haben.
Bis in die Nacht patrouillierten zahlreiche Streifenwagen im Bereich Altenessen.