Die Evag rüstet die Überwachung in ihren Bahnhöfen auf. Dadurch will man das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste stärken. Die geben dafür einen Teil ihrer persönlichen Freiheit auf. Immer wieder fordern gerade Politiker und Ordnungshüter mehr Kameras. Dabei ist deren Nutzen bis heute umstritten: Straftäter lassen sich so meist nicht abschrecken, sie reagieren auf die Überwachung. Gerade die den Bahngesellschaften so verhassten Graffiti-Sprayer sind fast nur noch vermummt unterwegs. Die Aufklärungsquote ist längst nicht so hoch wie häufig behauptet. Trotzdem stehen Datenschützer meist auf verlorenem Posten gegen die „Ich habe doch nichts zu verbergen“-Mentalität.
Ob die Kameras das Sicherheitsgefühl stärken ist ebenfalls fraglich. Wenn „Big Brother“ schon zuschaut, dann muss es doch auch etwas zu sehen geben, oder nicht? So wird den Fahrgästen immer und überall suggeriert, Gefahr sei im Verzug. Sicherheitsgefühl sieht anders aus.