Essen/Katernberg.. Ilja Zaragatski spielt für die Sportfreunde Katernberg in der Schach-Bundesliga und ist der zweite Deutsche im Verein, der einen besonderen Titel hat.

Die Liebe zum königlichen Spiel wurde Ilja Zaragatski quasi in die Wiege gelegt. „Als ich noch ein Kind war, hat mir mein Vater die Regeln erklärt. Und dann wurde losgespielt.“ Papa war irgendwann kein Gegner war. „Mir haben Lern- und Denkaufgaben immer Spaß gemacht.

Ich konnte mir beispielsweise gut Vokabeln merken und fand schnell Gefallen an logischen Brettspielen.“ Zaragatski, heute 28 Jahre alt, feierte Erfolg um Erfolg und darf, nachdem er die drei entsprechenden Normen erreicht hatte, einen wichtigen Titel auf Lebenszeit führen: Der Spieler ist einer von zwei deutschen Großmeistern bei den Sportfreunden Katernberg und gehört im Herbst erneut zum 18 Spieler umfassenden Bundesliga-Kader.

In sechs Ländern aktiv

„Es fühlt sich schon gut an“, sagt Ilja Zaragatski, der im ehemaligen Leningrad geboren wurde und am Niederrhein aufwuchs. Im Ruhrgebiet ist er schon lange als Spieler aktiv. Lange Jahre war er bei der SG Bochum 31 in der 2. Bundesliga. Da hat ihn auch Bernd Rosen, Vorsitzender und Macher bei den Sportfreunden Katernberg, das erste Mal gesehen. „Ilja ist ein ganz sympathischer Bursche, ein regelrechter Sonnyboy“, sagt Rosen über seinen Großmeister.

Der spielt seit der Saison 2009 für den Verein aus dem Essener Norden. Bei der Elo-Zahl, die die Spieler auf einer Liste einordnet, rangiert Ilja Zaragatski derzeit knapp vor dem anderen deutschen Großmeister der Katernberger, Sebastian Siebrecht. Der wurde 2007 als erster Essener Großmeister. „Die beiden kennen sich gut und sind befreundet“, sagt Bernd Rosen über sein Meister-Duo.

Leben in Hamburg

Ilja Zaragatski hat seinen Lebensmittelpunkt inzwischen aus beruflichen Gründen nach Hamburg verlegt, wo der Diplom-Volkswirt für ein Unternehmen arbeitet, das auch in der Schachbranche tätig ist. Zu den Bundesliga-Duellen kommt er nach Katernberg, wobei er mit seinem Sport durchaus weiter rumkommt: Ein erfolgreicher Schachspieler sitzt in der Regel nicht nur für einen Verein vor dem Brett: Ilja Zaragatski spielt für Klubs in Belgien, Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden und Österreich.

Seinen Titel darf er auf Lebenszeit führen. Aber als Schachspieler wird er immer wieder von Neuem gefordert. „Es wurden über keine andere Sportart so viele Bücher geschrieben, wie über Schach“, sagt Zaragatski. Lebenslanges Lernen gilt für ihn nicht nur im Beruf, sondern auch beim Sport mit den königlichen Figuren.