Begriffe wie Pflegebedürftigkeit und Hilflosigkeit liegen beim Thema „alt werden“ nah, jedoch: „Von etwa 150 000 Senioren, die in Essen leben, trifft das nur auf rund zwölf Prozent zu“, berichtet die langjährige Vorsitzende des Seniorenbeirats, Ingeborg Schrader, die - geht man nach der Satzung des Seniorenbeirats - mit ihren 75 Jahren bereits seit 15 Jahren zur „älteren Generation“ zählt. Alte Menschen sind also gar nicht wirklich alt, sondern leben einfach nur länger. Der Großteil der Essener Senioren sei jedenfalls noch sehr fit und zudem auch sehr unternehmungslustig, wie Ingeborg Schrader aus Erfahrung weiß.
Wird das Leben im zunehmenden Alter vielleicht auch beschwerlicher, so gibt es in dieser Stadt zahlreiche Einrichtungen, die die Senioren begleiten und unterstützen. Sei es bei Fragen rund um Vergünstigungen im Freizeitbereich, wenn es um barrierefreie Wohnungen geht, oder um Sportaktivitäten, Gesundheit, Bildung oder Politik.
Insgesamt 33 Vereine, Verbände und Organisationen sind am Donnerstag, 21. August, ab 10.30 Uhr beim großen „Tag der älteren Generation“ auf dem Kennedyplatz mit ihren Stände vertreten und werden dort bis in den frühen Abend über ihre jeweiligen Angebote und das Leben in Essen im Alter informieren. Beratungen stehen an diesem Tag im Vordergrund und werden durch Mitmach-Aktionen und ein Bühnenprogramm ergänzt. Zudem möchte die Generation 60+ den Tag zum Anlass nehmen, ihre große Portion an Erfahrung an Jüngere weiterzugeben. „Alt werden ja nicht die Alten; alt werden die jungen Menschen“, fasst Walter Müller vom Seniorenbeirat zusammen. Themen wie Organspende, das Erstellen eines Testaments oder Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz gingen schließlich auch jüngere Familienmitglieder etwas an.
Wer dann vielleicht noch ausprobieren möchte, wie es sich anfühlt, „alt“ zu sein, der sollte sich auf dem Kennedyplatz mal einen sogenannten Generationenanzug überziehen.