Essen. . Die Stadt Essen hat immer noch keine Lösung für die Geruchsbelästigung am Handelshof. Dort dient ein Notausgangs-Schacht der Trinkerszene als Freiluft-Klo. Nun wird gar eine Verlegung des Ausgangs geprüft. Unterdessen musste das Ordnungsamt die Kontrolle der Trinkerszene zurückfahren.

Das „Open-Air“-Klo zwischen Handelshof und Hauptbahnhof wird noch eine Weile für gerümpfte Nasen sorgen. Die Stadt sucht weiter nach einer Lösung, wie sie dem Problem und damit dem Gestank Herr wird. Verursacher ist hauptsächlich die benachbarte Trinkerszene, die den umzäunten Schacht zur Toilette umfunktioniert hat. Ordnungsdezernent Christian Kromberg hatte eigentlich im Herbst vergangenen Jahres eine schnelle Lösung angekündigt, nun spricht er von Ende dieses Jahres.

Das Problem: Die Treppe ist der Notausgang für das Untergeschoss des Kaufhofs. Einfach dicht machen, geht nicht. Auch die Idee, den Schacht mit einer hydraulischen Klappe zu verschließen, die sich im Notfall von innen öffnen lässt, hat die Stadt mittlerweile verworfen. Zu teuer. Möglicherweise werde man den Notausgang verlegen, heißt es nun.

"Meistens verlagert sich das Problem nur“

Unterdessen räumt Kromberg ein, dass die Kontrollen der Trinkerszene am Willy-Brandt-Platz in den letzten Wochen zurückgefahren wurden. Zwar sei der Platz nach wie vor Schwerpunkt der Doppelstreifen. „Doch seit dem Pfingststurm konnten wir den Druck nicht in dem Maße aufrechterhalten, weil ich meine Leute hauptsächlich zur Gefahrenabwehr einsetzen muss“, sagt Kromberg. Ende 2013 hatte das Ordnungsamt den Druck deutlich erhöht und über 800 Platzverweise ausgesprochen. Daraufhin sei die Szene dort zwischenzeitlich weniger geworden. „Aber ich warne vor zu hohen Erwartungen. Meistens verlagert sich das Problem nur“, sagt Kromberg. Aktuell beispielsweise habe sich die Trinkerszene vom Kopstadtplatz stärker Richtung Waldthausen-Park verlagert. „Dann gibt es dort Beschwerden.“

Kromberg setzt deshalb Hoffnung in das im Herbst startende Pick-up-Projekt der Suchthilfe – besser bekannt als „Putzen für Bier“-Projekt. „Ich hätte mir einen früheren Start gewünscht, denn ohne solchen flankierenden Maßnahmen geht es nicht.“