Die Essener Linken sind gegen den Plan der Stadtverwaltung, dem Land NRW das Gelände des Overhamms-hof in Fischlaken für eine Erstaufnahme-Einrichtung zur Verfügung zu stellen. „Das ,Kutel‘ stand jahrelang für eine inakzeptable Unterbringung von Flüchtlingen in Essen, wir sind froh, dass es vor einigen Jahren geschlossen wurde“, sagt Fraktionsvorsitzende Gabriele Giesecke. Selbst wenn die Flüchtlinge dort nur kurz verweilen müssten, sollten zunächst andere, nicht so abgelegene Standorte geprüft werden. In Fischlaken seien Einkaufsmöglichkeiten zu weit weg und sozialarbeiterische Betreuung schwieriger.
Die FDP hingegen begrüßt den Plan. „Mit dieser Option besteht die Möglichkeit, gleich mehrere Probleme auf einen Schlag zu lösen. Bei Errichtung eines Flüchtlingsdorfes in Fischlaken könnten zum Ausgleich alle anderen Standorte zur Unterbringung von Asylsuchenden im Essener Süden entfallen“, heißt es. Das würde Konflikte in den Stadtteilen beseitigen. „Zugleich würde die hoch verschuldete Stadt Essen in den nächsten fünf Jahren um einen beachtlichen zweistelligen Millionenbetrag entlastet“, bemerkt Ratsfraktionschef Hans-Peter Schöneweiß.