Die Germania-Statue auf dem gleichnamigen Platz in Borbeck ist herausgeputzt – pünktlich zum 10. Fest, das der Germania Verein an diesem Samstag mit den Borbeckern feiern wollte. Doch daraus wird nichts. Am Mittwochabend entschloss sich der Vereinsvorstand schweren Herzens, das Fest abzusagen und klebte umgehend eine entsprechende Nachricht auf das Plakat, das die Besucher am Rande des Platzes begrüßt.
Grund für die Absage: Der Platz, der von einer Hand voll Bäumen gesäumt wird, wurde nach den Sturmschäden von der Stadt noch nicht wieder freigegeben.
Eine Absperrung sucht man allerdings vergebens. „Die Stadt hat eine Allgemeinverfügung erlassen, wonach das Betreten grundsätzlich verboten ist. Welche Orte wieder freigegeben sind, ist auf der städtischen Internetseite zu finden“, so eine Sprecherin der Stadt. Das heißt im Umkehrschluss: Jeder, der eine gesperrte Örtlichkeit betritt, tut dies auf eigenes Risiko und Gefahr.
Bernd Siebers, 1. Vorsitzender des Germania Vereins Borbeck, ist sauer. Das Fest sei seit April angemeldet und nach „Ela“ sei sicherlich genug Zeit gewesen, eventuelle Schäden an den noch wenigen verbliebenen Bäumen am Germaniaplatz zu beheben. Die Absage sei am 30. Juli gekommen. „In einem Telefonat mit der Stadt wurde uns dann mitgeteilt, dass der Germania Verein doch selbst kurzfristig einen anerkannten Sachverständigen bestellen sollte und einen eventuell anfallenden Baumschnitt mit bezahlen sollte – mit Unterstützung der Stadt“, erklärt Bernd Siebers. „Der Verein hat keinen großen finanziellen Spielraum“, betont Siebers.
Selbst wenn das Geld da wäre, hätte die Zeit wohl nicht mehr gereicht, ein Gutachten in Auftrag zu geben und zu erstellen sowie eventuell notwendige Arbeiten noch rechtzeitig erledigen zu lassen. „Es wurde jetzt einfach zu eng“, bestätigt Georg Albrecht, 2. Vorsitzender des Vereins.
Darin, dass zur Renovierung der Statue, für die der Verein nach eigenen Angaben eine beträchtliche Summe aufbringen muss, der Platz mit einer Sondergenehmigung betreten werden durfte, sieht die Stadt keinen Widerspruch. „Wenn ein oder zwei Personen die Statue restaurieren, ist es etwas anderes, als wenn viele Besucher zu dem Fest kommen“, heißt es in der städtischen Pressestelle. Sicherheit gehe vor.
So wird rund um die Germania am Samstag nicht gefeiert.