Essen. . Tische und Stühle flogen am Samstagabend auf dem Kennedyplatz, wo die Gewalttäter aufeinander losgegangen sind. Es soll sich bei den Schläger um englische und deutsche Fußballfans handeln, von ihnen wurden zwei von den Diensthunden gebissen, vier Polizisten wurden verletzt.
Rund 90 größtenteils vermummte Personen sind am Samstagabend auf dem Kennedyplatz aufeinander losgegangen, schmissen mit Tischen und Stühlen. Es kam zu einer Massenschlägerei, bei der zwei vier Polizisten und zwei der Gewalttäter verletzt worden sind. Bei ihnen soll es sich um gewaltbereite Fußballfans handeln, die zum Teil aus England stammen.
„Die Truppe hatte sich zunächst gegen 21 Uhr am Viehofer Platz versammelt und zog über die Kettwiger Straße bis zur Lichtburg“, sagt Polizeisprecher Lars Lindemann. Die Zahl der Grölenden sei immer weiter angestiegen. Die Polizei habe sofort Verstärkung aus den Nachbarstädten angefordert. Die Vermummten machten indes auch anderen Besuchern in der Stadt Angst. Gäste, die draußen in Kneipen saßen, seien schnell geflüchtet.
Die Randalierer beschreibt die Polizei als „szenetypisch gekleidet“. Ein Teil ist offenbar der englischen Fußballszene zuzurechnen. Wahrscheinlich ist, dass es sich unter anderem um Fans der englischen Mannschaften handelt, die sich am Wochenende in Gelsenkirchen beim Schalke-04-Cup gegenüberstanden. Deren Anhänger sollen teils in einem Hotel in der Innenstadt übernachtet haben.
Gar nicht fair und sportlich ging es während des Turniers abseits des Platzes zu. Immerhin war der Gewaltausbruch von Samstag nicht der erste: Bereits am Freitag waren Fans aneinander geraten, auch auf dem Kennedyplatz. Von einer Massenprügelei will Lindemann bei dem Zusammentreffen mit erheblich weniger Beteiligten nicht sprechen. Dennoch: Die Stimmung war extrem aggressiv — die Polizei musste die Kontrahenten trennen. In Düsseldorf gerieten sogar rund 300 englische Fußballfans in der Altstadt aneinander.
Rund 90 waren es in Essen, die Parolen wie „1, 2, 3 - Schlägerei“ brüllten, als sie zum Kennedyplatz liefen. Als sie dort auf eine weitere Gruppe trafen, prügelten sie sofort los. Mit Tritten, Faustschlägen, Tischen und Stühlen wurde auch die Polizei angegriffen, die die Schläger nur mit massivem Aufgebot zügig trennen konnte. Während viele der Gewalttäter flüchteten, gingen einige direkt auf die Beamten los. Zwei der Angreifer wurden von Diensthunden gebissen. Verletzte gab es auch unter den Polizisten, eine Beamtin und zwei Kollegen wurden leicht verletzt. Einer konnte seinen Dienst jedoch trotz ärztlicher Behandlung nicht fortsetzen, ihm hatte ein Randalierer ein Glas auf dem Kopf zerschlagen.
Die Polizei nahm rund zehn der mutmaßlichen Straftäter in Gewahrsam, die nun anschließend verhört werden sollen. Strafverfahren sind eingeleitet.