Nach allem, was man derzeit weiß, wäre eine Abschiebung des christlichen Paares zum jetzigen Zeitpunkt rechtens. Die Stadt Herne, die zuständig ist, weil das Paar offiziell in einem Herner Flüchtlingsheim gemeldet ist, respektiert aber eigenen Angaben zufolge das Kirchenasyl, das der 37-Jährige und die 35-Jährige seit einer Woche im Weigle-Haus genießen. Seit Herbst letzten Jahres sind sie in Deutschland, seit Anfang 2014 bewegen sie sich regelmäßig im Weigle-Haus. Die Abschiebung zurück nach Schweden war für Donnerstag, 4.45 Uhr, geplant gewesen. Nach Angaben des Herner Superintendenten waren die zuständigen Behörden vor Ort, trafen aber erwartungsgemäß nicht die Gesuchten an. Die beiden sind jetzt zur Fahndung ausgeschrieben. Was bedeutet: Es wird schwer für das Paar, sich im öffentlichen Raum zu bewegen, denn bei einer Kontrolle droht die Festsetzung. Die Evangelische Kirche und die Weigle-Gemeinde lassen sich juristisch in diesem Fall beraten. Die beiden Flüchtlinge wohnen in einem Raum des Hauses und helfen im Alltag etwa bei der Ausrichtung der Gottesdienste und von Veranstaltungen.