Essen. . Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß ist „schockiert“ über die antisemitischen Vorfälle im Rahmen der Nahost-Demo am vergangenen Freitag. Auch Kommunalpolitiker von SPD und CDU sind erschüttert, während sich die Essener Linke in Selbstkritik übt. Denn: Veranstalter der Demo war die Linksjugend.
Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß ist „schockiert“ über die antisemitischen Vorfälle im Zusammenhang mit den Israel-Demonstrationen am vergangenen Freitag. „Antisemiten und Holocaustleugner haben in unserer Stadt keinen Platz. Ich bin froh, dass entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden. Begangene Straftaten müssen geahndet werden.“ Eine Mitverantwortung für die Eskalation käme der Linksjugend als Veranstalter zu, die durch eine einseitige Einladung dazu beigetragen habe, dass sich auch Antisemiten angesprochen fühlten. „Nur dem Einsatz der Polizei ist es zu verdanken, dass es nicht zu körperlichen Übergriffen kam.
Linke üben sich in Selbstkritik
Auch die Essener Parteien meldeten sich zur Wort. SPD-Ratsherr Hans Aring sagte: „Es ist erschreckend, was da mitten in unserer Stadt passiert ist, obwohl es im Vorfeld genügend warnende Stimmen gab. Heftige Kritik äußerte auch die CDU: „Unter dem Deckmantel einer Friedensdemo ist unsere Stadt bundesweit mit antisemitischen und rassistischen Parolen in Verbindung gebracht worden. Das macht mich wütend und beschämt mich zugleich“, erklärte Fraktionschef Thomas Kufen. Mitverantwortung dafür trage die Linkspartei in Essen und auch die Linke im Rat der Stadt.
Von Linken-Fraktionschefin Gabriele Giesecke kam eine Mitteilung, die selbstkritische Elemente enthielt: „Es ist für mich unerträglich, dass nach der friedlichen Kundgebung der Linksjugend Leute mit antisemitischen Parolen durch die Innenstadt zogen. Das darf nicht wieder passieren. Dafür werde ich mich einsetzen.“