Die Dominsel am Burgplatz mit ihren teils mehr als 1100 Jahre alten Gebäudeteilen ist nicht zum ersten Mal Baustelle – und sicher auch nicht zum letzten Mal: „Fertig werden wir hier nie“, sagt Hans Jürgen Brick (Foto), von Beruf Jurist beim Stromnetz-Betreiber Amprion und seit Herbst neuer Vorsitzender des Münsterbauvereins.
Dieser wurde schon im November 1947 gegründet und darf für sich den Titel der „ersten Essener Bürgerinitiative nach 1945“ reklamieren. Selbsthilfe tat Not, denn ein Bistum Essen gab es ja damals noch nicht, es entstand erst 1958. Den Aufruf zur Bildung eines überkonfessionellen Vereins, der sich dem Wiederaufbau der im Krieg stark zerstörten Münsterkirche widmen soll, formulierte übrigens ausgerechnet ein Kommunist: der erste Oberbürgermeister Essens nach dem Zweiten Weltkrieg, Heinz Renner.
Rund 400 Förderer zählt der Verein heute, und sein Etat speist sich zu drei Vierteln aus Erträgen der Lotterie „Spiel 77“. Der Rest sind Spenden, mit denen unter anderem die Domschatzkammer umgebaut und erweitert, der Domhof neu gestaltet, Seitenschiffbänke angeschafft und die Campendonk-Fenster im Westbau sowie der Fachwerkbau über der Sakristei der Anbetungskirche restauriert wurden. Volumen insgesamt: rund 1,7 Millionen Euro.
Die nächsten Vorhaben sind schon geplant: Die Domschatzkammer soll 2016 ein neues Schieferdach erhalten, der Kreuzgang und die Außenfassade des Doms in mehreren Abschnitten saniert werden. Kostenpunkt: alles in allem rund 690.000 Euro.