In Brasilien lief am Samstagabend das Match um Platz 3, da wurde in der Philharmonie ein neue Höchstzahl über die Rekordhürde geschoben. Mit 41 500 verkauften Tickets ist das Klavier-Festival Ruhr am Wochenende mit einer neuen Bestmarke geendet. Das weltweit wichtigste Treffen der internationalen Pianisten-Elite hat in der Saison noch einmal mehr Karten verkauft, 29 Häuser zwischen Essen und Mülheim gefüllt und 99 Pianisten aus 23 Nationen begrüßt.
Den Abschluss aber überlässt das internationale Tasten-Treffen schon fast traditionell – Deutschlands populärstem Jazz-Trompeter. Till Brönner und seine Freunde sorgten am Samstag in der Philharmonie für einen gelungenen Abschluss. Und natürlich spielte das Klavier dann doch eine Hauptrolle. Wie wichtig zum Wohlfühlen doch ein guter Pianist sei, teilte Gastgeber Till Brönner dem Publikum im Alfried Krupp Saal nämlich erst einmal ausführlich mit. Und wie ein nicht so guter Tastendrücker das Konzert einer ganzen Band andererseits ruinieren könne. Den wortgewandten Moderator, den hat Brönner locker drauf.
Einprägsame Melodien
Mit dem Italiener Antonio Faraò und dem Schweden Jacob Karlzon präsentierte der Musiker zwei unterschiedliche Künstler, die jeweils einen Set ein wenig solo, aber zumeist im Trio mit Bassist Martin Gjakonovski und Drummer Martijn Vink spielten.
Wo Antonio Faraò lupenreinen akustischen Modern Jazz bevorzugt, voller Rasanz und Virtuosität, setzt Jacob Karlzon auf eindringliche, ungemein starke und einprägsame Melodien in einer Musik, bei der die Grenzen zwischen Pop und skandinavischem Jazz verwischen
Natürlich griff Till Brönner bei beiden Männern am Klavier für ein paar Nummern auch zu seiner Trompete und brillierte mit seinen Phrasierungen.
Die Leckerbissen aber folgten noch. Beide Pianisten improvisierten am Schluss alleine an zwei Flügeln gewitzt an Jazzstandards entlang und spielten sich gegenseitig die Bälle zu. Stark! Wie auch der anschließende endgültige Rausschmeißer, eine fulminante Version aller Musiker von Miles Davis´ „All Blues“.