Ein Mittagessen im Bochumer Bermuda-Dreieck, eine Kutschfahrt durchs Münsterland: NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin ist derzeit auf Sommerreise zu Tourismuszielen. Am gestrigen Montag lautete das Ziel Zollverein. Immerhin ist das Weltkulturerbe nach dem Kölner Dom die am zweitstärksten besuchte kulturtouristische in Nordrhein-Westfalen.
Mittlerweile besuchen knapp 1,5 Millionen Besucher jährlich die ehemals größte Steinkohlezeche Europas – Tendenz steigend. Allein auf dem Denkmalpfad sind jährlich rund 150 000 Gäste unterwegs. 23 verschiedene Führungsformate werden dort angeboten, 130 Gästeführer begleiten Besucher in neun verschiedenen Sprachen. Und seit dem Kulturhauptstadtjahr wächst der Anteil der ausländischen Besucher stetig (2010: acht Prozent; 2013: 14 Prozent).
Ein Wirtschaftsaspekt: Jeder Besucher gibt durchschnittlich im Bereich Tourismus und Events ca. 45 Euro auf dem Standort aus. Zum Vergleich: In Köln und Umgebung sind es für Tagesreisen insgesamt nur 34,20 Euro pro Kopf.
Aktuell arbeitet die Stiftung Zollverein mit Partnern an der Entwicklung weiterer touristischer Produkte sowie an einem neuen Vermittlungskonzept für den Denkmalpfad – mit dem Ziel, die technischen Abläufe der Kokerei den Besuchern mit großformatigen, multimedialen Projektionen auch visuell zu präsentieren.
Derzeit wird zudem visà-vis der Rolltreppe die Halle 4, die einstige Fördermaschinenhalle für einen neuen Gastronomiestandort ausgebaut. Auch die Bestandsgebäude auf der Kokerei werden komplett saniert, um langfristig zu einer Attraktivierung des Areals beizutragen. Dazu zählt die Gassauger- und Kompressorenhalle auf der Kokerei, die seit Juni von einer privaten Investorengruppe zu einer Veranstaltungshalle ausgebaut wird und mit einer Kapazität von bis zu 2700 Stehplätzen eine neue Dimension für Veranstaltungen auf dem Gelände ermöglicht. Konzerte, Ausstellungen, Messen oder auch Clubevents sollen ab Ende 2015 in der Convention Hall Zollverein möglich sein.
Hinzu kommt künftig auch ein mit dem Denkmalschutz abgestimmter Neubaugürtel, der derzeit von der RAG Montan Immobilien GmbH südlich von ihrer Hauptverwaltung errichtet wird.