Mit wachsender Begeisterung hat sich Christine Broders durch diese Weltmeisterschaft gebacken. Schlaf wird wohl total überbewertet - die beiden Torten fürs Finale waren erst spät am Abend fertig... Aber das, was sich die Kettwigerin erhofft hat, ist eingetreten: Wir sind Weltmeister.

Modell eins: zweistöckig und ein Zitronenkuchen. Der untere Teil in den argentinischen Farben, dann geht’s weiter mit Schwarz-Rot-Gold. Und obendrauf? „Da steht ein Fußballer. Eigentlich sollte da ein Pokal hin, aber den gab es in ganz Essen nicht mehr zu kaufen“, sagt die Hobby-Bäckerin. Thomas Müller solle das sein. Aber man ist ja flexibel. Vielleicht doch Mario Götze?

Modell zwei: rechteckig und ziemlich schwer. „Der Teig ist ein Nusskuchen, nach einem uralten Rezept meiner Mutter.“ In der Mitte der Final-Torte ein Foto. „Das habe ich extra in Werden machen lassen - das ist essbar.“ Es zeigt eine weitere Broders-Kreation - die WM-Barbie. Und die steht vor dem Fernseher und schaut ein Spiel der deutschen Mannschaft. Was konnte bei soviel Einsatz an Backform und Herd überhaupt noch schiefgehen?

Das Finale hat sich Christine Broders gemeinsam mit ihrem Mann und Freunden in der Altstadt angeschaut, „damit wir auch schnell beim Autokorso sind“. Schade fand sie nur, „dass es sofort nach dem Schlusspfiff losging. dabei hätte ich noch so gern die Pokalübergabe gesehen. Die Anspannung, die sich dann löst und die vielen Emotionen...“ Die gab es auch in Kettwig am Straßenrand, schließend schwenkte Christiane Broders Wunderkerzen. In Sachen Backen ist jetzt erst einmal Pause. Kurze Pause. „Ich bin froh, dass die Küche jetzt mal wieder sauber ist.“