Essener Norden. . Die Schließung von Bürgerämtern im Norden sorgt für großen Ärger unter den Bezirksvertretern. In der u. a. für Borbeck zuständigen Bezirksvertretung IV sagte SPD-Sprecher lrich Schulte-Wieschen: „Die Situation ist so nicht hinnehmbar.“

Für den kompletten bzw. teilweisen Zusammenbruch des Service in den Bürgerämtern im Norden bekommt nun die Verwaltung den geballten Ärger der Politiker vor Ort ab. Die Vertreter in der Bezirksvertretung (BV) IV (u.a. Borbeck) verabschiedeten jetzt in ihrer Sitzung die Aufforderung, das geschlossene Straßenverkehrsamt bis zum 1. September wieder zu eröffnen. Auch im Großraum Altenessen hagelt es Schelte für das bis auf Weiteres außer Dienst gestellte Amt an der Altenessener Straße. Die Politiker sehen eine neue Schließungswelle auf die Bürger zurollen.

„Die Situation verschärft sich immer mehr und ist für den Bürger so nicht hinnehmbar. Wir haben das vorausgesehen“, ärgerte sich Ulrich Schulte-Wieschen, Sprecher der SPD in der BV IV. Tatsächlich hatte man vor Ort immer befürchtet, dass die Reform Anfang diesen Jahres – Personaltandems u.a. in Altenessen/Stoppenberg – längst nicht der letzte Schritt im Zurückfahren des Bürgerservice vor Ort sein würde.

Auch die anderen Bezirksvertreter im Großraum Borbeck machen sich keine Illusionen. „Die Verwaltung deutet selbst an, dass ein Dauerzustand, wie er sich derzeit darstellt, möglich ist. Wir fordern strikt, dass dies geändert wird“, unterstrich CDU-Sprecher Thomas Mehlkopf-Cao. Sein Parteikollege Klaus Pfahl wollte die Erklärungen der Verwaltung, zu kurze Personaldecke, nicht gelten lassen. „Wir haben im Bezirk IV fast 100 000 Einwohner. Zur Not muss man mit Fremdpersonal den Service sicherstellen.“ Einstimmig verabschiedeten die Bezirksvertreter den Antrag auf Wiedereröffnung bis zum September. Wenn nicht, solle ein Vertreter der Verwaltung in der September-Sitzung der BV zum „Rapport“ erscheinen.

BV Altenessen tagt erst nach der Sommerpause

Sicher wäre diese Diskussion genauso in der BV V (u.a. Altenessen) geführt worden – wenn man vor der Sommerpause noch einmal getagt hätte. So meldet sich der SPD-Sprecher Theo Jansen mit einer Erklärung zu Wort: „Wir betrachten die Schließung des Bürgeramtes Altenessen als eine nicht akzeptable Vorgehensweise gegenüber den Bürgern im Norden, die wir nicht so hinnehmen werden.“ Auch er weiß: Der massive Personalabbau in der Verwaltung ist noch nicht vollendet.

In Borbeck keine Kfz und in Altenessen nichts

Die Nebenstelle der Kfz-Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde in Borbeck bleibt aufgrund von Personalausfällen bis auf Weiteres geschlossen. Für Ersatz soll das Amt in Steele sorgen. Hier wartet man bis zu vier Stunden.

Auch das Bürgeramt Altenessen, Altenessener Straße 196, bleibt bis auf Weiteres zu.