Essen. . Vier Wochen nach dem verheerenden Pfingst-Sturm öffnete wieder der Grugapark. 350 Bäume hat das Unwetter gekostet.

„Sturmschäden? Ich hab’s mir schlimmer vorgestellt.“ So wie Heinz Peters ging es am Wochenende vielen der über 7000 Essenern, die nach vierwöchiger, sturmbedingter Pause endlich wieder durch ihren Grugapark spazieren wollten. In der Tat: Erst auf den zweiten Blick werden die Schäden sichtbar, die Lücken im Baumbestand, die abgebrochenen Kronen, die geborstenen Stämme und gespaltenen Äste. „350 Bäume haben wir verloren“, sagt Parksprecher Eckhart Spengler. Vor allem Europas größte Nadelholzsammlung hat es schwer getroffen, von mehreren wertvollen Mammutbäumen sind nur noch die Wurzelteller geblieben. Dafür sind Sichtachsen freigelegt, die es so früher nicht gab. Auf dem oberen Weg an den Pflanzenschauhäusern geht nun der Blick über das weite Tal bis zum Grugaturm. Vieles ist bereits weggeräumt, nach vier Wochen Schwerstarbeit. Der Park wirkt aufgeräumt, „es ist traumschön“, sagt eine Besucherin. Selbst die Grugabahn fährt wieder.

Doch wartet noch viel Arbeit auf das Park-Team. Bei den Bäumen wird man für die genaue Untersuchung der mehrere 10.000 Exemplare viel Zeit benötigen: „Bei vielen Bäumen sind wir uns noch gar nicht sicher, ob wir fällen müssen, oder der Baum überlebt“, sagt Spengler. So laufen bereits die Überlegungen, wie die Lücken geschlossen werden sollen. Von den wertvollen Taschentuchbäumen etwa hat kein Exemplar überlebt, eine japanische Ulme hat es schwer getroffen, ebenso eine 90 Jahre alte Zeder. Wie immer ist der Ersatz auch eine Kostenfrage: Die Schäden im Park dürften bei 700.000 Euro liegen, dazu kommen die Einnahmeverluste aus dem sonst besucherstarken Juni. Das Minus in der Bilanz ist absehbar: „Das werden wir allein nicht schaffen“, sagt Eckhart Spengler. Doch die Essener stehen dem Park bei, Stiftungsverein und Freundeskreis trommeln, Bäcker Peter verkauft das „Gruga-Brötchen“, 40.000 Euro sind bereits an Spenden eingegangen: „Die Hilfsbereitschaft ist groß.“